Mönchengladbach Linden am Matthiaskapellchen wurden wegen Fäulnis gefällt

Mönchengladbach · Weil die Sicherheit nicht mehr gewährleistet war, mussten die Bäume an der Kapelle weichen. Ende November sollen neue Linden gepflanzt werden.

 Die alten Linden am Matthiaskapellchen waren innen hohl. Ihre Standsicherheit konnte nicht mehr gewährleistet werden.

Die alten Linden am Matthiaskapellchen waren innen hohl. Ihre Standsicherheit konnte nicht mehr gewährleistet werden.

Foto: Friedhelm Liffers

Das Matthiaskapellchen an der Grenze zwischen Rheindahlen und Wickrathhahn gehört zu den markantesten Landmarken dieser Gegend. 1881 errichtet, ist es ein Ort zum Innehalten und Beten. Bis vor wenigen Wochen umgaben drei Linden das Kapellchen. Nachdem bei einem Astbruch im März festgestellt wurde, dass die Linden in ihrem Innern zu rund 85 Prozent faul und daher hohl waren, wurden sie nun gefällt. Die Gefahr, dass durch herabfallende Äste jemand verletzt werden könnte, war zu groß. Ende November werden neue Linden gepflanzt. Sie sollen das Matthiaskapellchen wieder zu einem schönen Flecken Erde machen.

"In Rheindahlen gibt es viele Gerüchte über die Fällaktion. Viele wissen nicht, wie stark die Bäume beschädigt waren", erzählt Friedhelm Liffers von der Matthiasbruderschaft, die sich ehrenamtlich um die Linden kümmert. Daher räumten Mitglieder der Bruderschaft im März auch den abgebrochenen Ast weg und bemerkten, wie faul er war. Zusammen mit der Stadt entschied man, den Baum zu fällen. Zwei Sachverständigengutachten haben ergeben, dass auch die beiden anderen Linden befallen sind und gefällt werden müssen. "Wegen der Weizenernte haben wir mit den anliegenden Bauern vereinbart, dass wir bis dahin warten. Nun konnten die Linden gefällt werden", sagt Friedhelm Liffers. Vier Tage lang war die Bruderschaft jeweils drei Stunden im Einsatz.

"Es ist natürlich schade, dass die Bäume weg mussten, aber die Sicherheit geht vor. Wäre ein Ast abgebrochen und hätte jemanden verletzt, hätten wir dafür haften müssen", erklärt Friedhelm Liffers. Weil die Linden auf Kirchengrund standen, ist die Pfarre St. Helena für sie zuständig. Die Zusammenarbeit zwischen Kirchenvorstand und Umweltamt habe bestens funktioniert. "Früher gab es sogar eine vierte Linde. Sie fiel aber bei einem Blitzeinschlag in den 50ern um", erzählt Liffers. Die neuen Linden werden im November in einem größeren Abstand zueinander gepflanzt. So sollen die Wurzeln mehr Platz haben. "In einigen Jahren wird es schon wieder schön aussehen. Bis die Höhe der alten Linden erreicht wird, dauert es aber bestimmt eine ganze Generation", sagt Liffers.

(cli)
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