Mönchengladbach Linkspartei verteidigt Gladbacher Islamschule

Mönchengladbach · Unterstützung hat die vom Verfassungsschutz beobachtete Mönchengladbacher Islamschule vom Mönchengladbacher Ortsverband der Linken bekommen. Die muslimischen Bürger, die das Kulturzentrum besuchten, lebten in Angst vor Übergriffen und Anschlägen.

 Hintergrund der Durchsuchungen ist auch ein Ermittlungsverfahren gegen den Braunschweiger/Mönchengladbacher Verein "Einladung zum Paradies".

Hintergrund der Durchsuchungen ist auch ein Ermittlungsverfahren gegen den Braunschweiger/Mönchengladbacher Verein "Einladung zum Paradies".

Foto: RP, Ilgner

"Leider ist diese Befürchtung nach den eingegangen Drohungen gegen das Kulturzentrum sehr ernst zu nehmen", heißt es auf der Homepage der Linken. Vertreter der Partei hätten das Gespräch mit dem Vorstand des Vereins gesucht. Die Vertreter der Islamschule handeln nach Überzeugung der Linken nicht gegen die Verfassung und die Gesetze der Bundesrepublik. "Die Delegation zeigte sich schockiert darüber, wie derzeit das Recht auf Religionsfreiheit, eine Säule unseres Rechtsstaats, in Frage gestellt werde", so die Linke weiter.

Die Diskussion innerhalb des Kreisverbandes sei noch nicht abgeschlossen, heißt es in einer Pressemitteilung. In einem am Wochenende veröffentlichen Video hatte Sven Lau, Vorstandsmitglied des Vereins "Einladung zum Paradies" gesagt, dass es nicht gravierend sei, vom Verfassungsschutz beobachtet zu werden. Das werde die Linke schließlich auch.

Aus Protest gegen die Islamschule des Vereins "Einladung zum Paradies" will sich im Mönchengladbacher Stadtteil Eicken kommende Woche eine Bürgerinitiative gründen. Rund 300 Menschen hatten sich am Montag in unmittelbarer Nähe der Moschee zu einer Demonstration getroffen. Dabei gab es heftige Diskussionen mit Vorstandsmitgliedern des Vereins. Als Folge der Debatten um die Islamschule haben offenbar mehrere Familien, die in einem benachbarten Neubaugebiet ein Haus kaufen wollten, von ihrem Vorhaben wieder Abstand genommen.

Die Eickener Bürger sind besorgt. Die Mehrheit ist gegen den Umzug der umstrittenen Islamschule, die seit Jahren unter Beobachtung des Verfassungsschutzes steht. Doch die Menschen befürchten auch, dass sich rechts- oder linksextreme Gruppen einmischen. Als am vergangenen Samstag NPD-Vertreter in Eicken auftraten, wurden sie ausgebuht. "Die Bürger wollen sich kein Etikett aufkleben lassen und sind deshalb vorsichtig", sagte gestern der örtliche Bezirksvorsteher. Deshalb soll auch das Datum des nächsten Treffens, das in der Eickener Mehrzweckhalle stattfinden soll, nicht öffentlich gemacht werden. Bekannt ist, dass versucht wird, einen Vertreter des Innenministeriums einzuladen.

(RP)
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