Mönchengladbach Mal sehen, was im Hotel Oberstadt passiert

Mönchengladbach · Der belgische Künstler Niels Coppens ist der 27. Atelierstipendiat der Stadt. Er wird dem leerstehenden Hotel an der oberen Hindenburgstraße Leben einhauchen. Wie sein Happening am Ende aussehen wird? Das wird sich erst zeigen.

 Niels Coppens in seinem Arbeitsraum im Atelierhaus an der Steinmetzstraße. Von hier aus läuft die Planung.

Niels Coppens in seinem Arbeitsraum im Atelierhaus an der Steinmetzstraße. Von hier aus läuft die Planung.

Foto: Detlef Ilgner

Der eine kann super Tee kochen, der andere macht hervorragende Pfannkuchen, und wieder ein anderer singt klasse. Niels Coppens bringt sie zusammen, und gemeinsam gestalten sie ihr eigenes Kunst-Universum. So oder so ähnlich könnte es gehen, wenn der belgische Künstler, der soeben das Gastatelier im Atelierhaus an der Steinmetzstraße bezogen hat, das schon lange leerstehende Hotel Oberstadt mit Leben füllt. Und mit Kunst. Und mit was sonst noch.

Niels Coppens, geboren 1989, hat an der Koninklijke Academie Voor Schone Kunsten in Gent studiert. Die Künstlerin Anne-Mie van Kerckhoven hat Niels Coppens für das Stipendiat empfohlen. Dadurch kam es erstens zu der Einladung an Coppens und zudem zu einem schönen Kontakt zum Museum Abteiberg und seiner Chefin Susanne Titz. Und im Herbst werden Werke der belgischen Künstlerin im Hollein-Haus zu sehen sein. So läuft sowas. Und das ist gut so.

Nach seinem Examen hat Coppens in Brüssel gemeinsam mit anderen Künstlern das Kunst-Projekt "Toestand" gegründet. Sie suchten verlassene oder vergessene Gebäude, Grundstücke und öffentliche Räume, um sie wiederzubeleben. Sie forderten Menschen auf, selbst kreativ zu werden und ihre eigenen Fähigkeiten zu entdecken und anzuwenden. "Wir haben uns an Plätze begeben, an denen Menschen lernen und gestalten, wo sie auch Fehler machen durften, ohne sich schämen zu müssen", sagt Niels Coppens. "Daraus lernten sie - so einfach ist das."

Dieses Prinzip wird er auch in Mönchengladbach anwenden. Insgesamt hat er sechs Monate Zeit dafür. "Wir sind sehr glücklich, dass die Entwicklungsgesellschaft das Hotel Oberstadt zur Verfügung gestellt hat", sagt Thomas Hoeps, Leiter des Städtischen Kulturbüros. Er hat Niels Coppens bereits mit einigen der Mönchengladbacher c/o-Künstlern bekanntgemacht. Denn für sein Vorhaben braucht Coppens Mitstreiter, Mitgestalter. Gemeinsam wird das "Team Oberstadt" das leere Hotel zum Aktionsraum umfunktionieren. Wie der aussehen wird? Oder wie hernach das Hotel verändert sein wird - keiner weiß es in diesem Moment. In Brüssel haben Coppens und seine Gesellen schon mal ein altes Haus farbig gestaltet. Mittels selbstgebauter Katapulte, die stark an Kampfszenen bei Asterix und Obelix erinnerten schleuderten sie Farbbeutel mit Schmackes an die Fassade. Die war wirklich schön bunt am Ende.

Niels Coppens wird am Dienstag, 19. April, ab 18.30 Uhr auf Einladung des Vereins Waldhaus über seine Art von Kunst, über die Organisation "Toestand" und seine Idee für das Hotel Oberstadt sprechen. Das geschieht im Ladenlokal an der Eickener Straße 14. Der Vortrag und die Gespräche mit dem Künstler werden auf Englisch geführt. Nach dem Vortrag gehen die Teilnehmer gemeinsam zum Hotel Oberstadt spazieren, um dieses zu besichtigen. Ende ist gegen 20 Uhr.

(RP)
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