Mönchengladbach Manfred Abrahams wird Vorstand der Stadtwerke in Düsseldorf

Mönchengladbach · Das politische Mönchengladbach hat schon immer ein ausgeprägtes Talent gehabt, die guten Leute ziehen zu lassen, die dann ihre Karrieren zwangsläufig woanders gemacht haben. Der 56-jährige Manfred Abrahams ist einer dieser Fälle.

 Manfred Abrahams (56) bekommt ein lukratives Amt.

Manfred Abrahams (56) bekommt ein lukratives Amt.

Foto: Endermann

Der Neuwerker mit Leib und Seele, der niemals ohne Waffengewalt hier wegziehen würde, wäre fast einmal Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft geworden - und damit letztlich wahrscheinlich sogar Oberbürgermeister. Stattdessen ist der Finanzexperte seit nun knapp fünf Jahren Stadtdirektor der Landeshauptstadt Düsseldorf. Noch. Denn das nächste Amt ruft, und es ist wohl mehr als doppelt so gut dotiert wie sein jetziges: Kommende Woche wird der Aufsichtsrat der Stadtwerke Düsseldorf Abrahams aller Voraussicht nach zu einem der drei Vorstandsmitglieder wählen.

Seinen Posten als Kämmerer verliert der CDU-Mann nicht, weil ihm die neue Ampel-Mehrheit aus SPD, Grünen und FDP ihn nicht für fähig hielte. Im Gegenteil: Abrahams kann gut mit dem SPD-Oberbürgermeister Thomas Geisel, ist in der Ampel von allen vier CDU-Dezernenten der am besten gelittene. Bloß: Einen weiteren Dezernenten-Posten hätten die Sozialdemokraten schon gerne.

Was man verstehen kann, denn von sieben hat ein einziger ein rotes Parteibuch. Zwei christdemokratische Dezernenten, darunter der Gladbacher Gregor Bonin, sind erst unlängst für acht Jahre wiedergewählt worden. Und für den Finanzexperten Abrahams, der vor seiner Düsseldorfer Station Kämmerer in Krefeld war, gibt es an vielen Schaltstellen in der Stadt Verwendung. Im Vorstand der Stadtwerke, an denen die Landeshauptstadt gut 25 Prozent Anteile hält, wird er formal Nachfolger des bisherigen Arbeitsdirektors Rainer Pennekamp.

Doch die Aufgaben im dreiköpfigen Vorstand werden wohl neu aufgeteilt. Abrahams wird, so vermuten Insider, wohl eher für Finanzen und Beteiligungen zuständig sein. Wann er genau sein Amt antritt, ist noch unklar. Dass OB Geisel ihn gehen lässt, bevor der Haushalt im September - es ist der erste mit echter Ampel-Handschrift - steht, gilt als ausgeschlossen, woraus man Abrahams Standing in Politik und Verwaltung ablesen kann. Klar ist, wo man Abrahams weiter trifft: in Neuwerk und bei den Borussia-Heimspielen im Stadion.

(RP)
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