Skimming-Prozess in Mönchengladbach Manipulation am Geldautomaten fiel auf

Mönchengladbach · Ein Bulgare (30) musste sich am Montag vor dem Mönchengladbacher Schöffengericht verantworten. Es ging um eine Tat vom 2. April 2010. Der 30-Jährige sollte in Mönchengladbach an den Geldautomaten eines Bankinstituts Vorsatzgeräte anbringen und die Originaltastatur manipulieren.

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Foto: dpa/Thomas Frey

Dabei ging es um das Ausspähen von Kundendaten, die anschließend zur Herstellung von Kartendoubletten verwendet werden. Mit den gefälschten Bankkarten kann man vom Ausland aus die Kundenkontos plündern. Doch der Mann aus Sofia hatte sich vergeblich von seinen Hintermännern anwerben lassen. Die Manipulationen wurden noch am gleichen Tag entdeckt. Der Angeklagte bekam die versprochenen 500 Euro nicht.

Obwohl inzwischen drei Jahre vergangen sind, landete der Bulgare gestern vor dem deutschen Gericht. Der Angeklagte legte sofort ein Geständnis ab. Zur Tatzeit sei er arbeitslos und nach dem Tod des Vaters in einer Notlage gewesen. Von den Mittelsmännern, die ihm damals ein Auto und die Geräte für die Automaten zur Verfügung stellten, kannte er nur die Vornamen. Über eine Handynummer erhielt der 30-Jährige Anweisungen. Als er die Geräte aus der Bank wieder mitnehmen wollte, waren sie bereits entfernt. In Bulgarien wurde er festgenommen. In der Bundesrepublik saß er seit vier Monaten in Untersuchungshaft. In seiner Heimat war der Mann noch nie aufgefallen. So etwas habe er nur ein einziges Mal gemacht, beteuerte der Angeklagte. In seinem Schlusswort ließ er durch eine Dolmetscherin übersetzen: "Ich werde das nie wieder machen. Ich habe jetzt eine gute Arbeit in Bulgarien". Wegen Verabredung zu einem Verbrechen und wegen Sachbeschädigung verurteilte ihn das Schöffengericht zu einer anderthalbjährigen Bewährungsstrafe.

(RP)
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