Mönchengladbach Marihuana wurde nicht geliefert

Mönchengladbach · Vier 21, 23, 30 und 39 Jahre alte Angeklagte mussten sich gestern unter anderem wegen Drogenhandels und Betruges vor der Ersten Jugendkammer des Mönchengladbacher Landgerichts verantworten. Die zwei jüngeren Männer aus Viersen gaben sofort zu, im April 2015 geplant zu haben, die zwei älteren Mitangeklagten aus Krefeld und Nettetal zu betrügen. Der 23-Jährige schilderte bereitwillig, dass er von einem Mitangeklagten angesprochen worden sei, ob er und sein 21-jähriger Freund Marihuana besorgen könnten. Die jungen Männer trafen sich mit den beiden Älteren auf einem Parkplatz. Für 1500 Euro wurde die Lieferung von Marihuana versprochen. Beim nächsten Treffen wurde das Geld übergeben.

Aber die Viersener verschwanden mit dem Geld und teilten die Beute. Die zwei älteren Angeklagten blieben ohne Geld - und ohne Marihuana - zurück. Der Nettetaler gab im Gericht zu, dass er damals Drogen konsumierte und inzwischen aber versuche, durch Therapie davon wegzukommen. Die beiden älteren Mitangeklagten erinnerten sich gestern ohne zu zögern an das gescheiterte Drogengeschäft und an das betrügerische Verhalten der Mitangeklagten. Sie hätten damals versucht, von den Viersenern einen Pkw als Pfand zu nehmen - quasi als Ersatz für die 1500 Euro.

Als die Viersener gestern nach einem Rechtsgespräch auf die erbeuteten 1500 Euro verzichteten, kamen sie mit einer Verfahrenseinstellung davon. Doch für die älteren Mitangeklagten ist der Prozess vor der Großen Jugendkammer noch nicht zu Ende. Im August 2015 waren bei dem Nettetaler 399 Gramm Amphetamine gefunden worden. Das habe ihm ein Niederländer geliefert und nach Kaldenkirchen gebracht, erklärte der 39-Jährige. Mit dem Lieferanten habe er sich in einem Supermarkt getroffen. Doch der Besteller des Amphetamins sei am Ende verschwunden, bedauerte der Angeklagte. Der Prozess wird am 25. September im Schwurgerichts-Saal fortgesetzt.

(RP)
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