Mönchengladbach Martin singt - und kocht das perfekte Dinner

Mönchengladbach · Er hat ein Menü geplant, er hat eingekauft, er hat geschnippelt und gekocht. Der Tenor der Städtischen Bühnen, Martin Richter, wurde dabei vom Kamerateam des Senders Vox gefilmt. Was er gekocht hat, erfahren die Zuschauer im Juni.

 Martin Richter schmeckt die Suppe ab. Sein Blick verrät - sie ist köstlich. Mit ruhiger Hand führt Marcus Nitschke die Kamera in der Küche. Die Stimmung ist gut, alle haben Spaß.

Martin Richter schmeckt die Suppe ab. Sein Blick verrät - sie ist köstlich. Mit ruhiger Hand führt Marcus Nitschke die Kamera in der Küche. Die Stimmung ist gut, alle haben Spaß.

Foto: Detlef Ilgner

Wo ist die Hefe, verdammt. Martin Richter sucht. "Hat Monika sicher weggepackt", murmelt er. Hat sie nicht. Die Ehefrau des Sängers hat nichts Verkehrtes getan. Im Gegenteil, sie hat ihre Mann beim "Perfekten Dinner" angemeldet - weil er nicht nur super singt, sondern auch fantastisch kocht. Die Hefe ist wieder aufgetaucht. Hatte er selbst verschusselt. Martin Richter ist zweiter Chortenor bei den Vereinigten Städtischen Bühnen. Sein zweites Talent neben dem Singen ist das Kochen. "Singen . . . kochen, das hat eine Menge miteinander zu tun - beides macht einen Riesenspaß", sagt Martin Richter. Und deshalb hat er dem Kamerateam vom Fernsehsender Vox am Morgen schon mal das "O fortuna" aus der Carmina Burana vorgesungen.

Ulrike Wolter ist verantwortlich für die Realisation, Gemma Hensen (sie stammt übrigens aus Mönchengladbach) für den Ton, und Marcus Nitschke führt die Kamera. Seit dem frühen Morgen sind sie bei Martin Richter in Odenkirchen. Er ist einer von fünf Kandidaten (drei aus Krefeld, zwei aus Mönchengladbach), die gegeneinander antreten. Jeden Tag kocht einer von ihnen, die vier anderen bewerten das jeweilige Dinner. Maximal zehn Punkte darf jeder pro Tag vergeben, der Koch mit den meisten Punkten siegt am Ende der Woche.

Martin Richter blanchiert Spitzkohl, lässt die Blätter dann ins Eiswasser gleiten. "So hält sich die Farbe, das Gemüse bleibt knackig." Gekonnt macht er das. "Routiniert", sagen die Fernsehleute. Nervös ist er nicht, der Koch. "Es macht mir überhaupt nichts aus, beim Kochen beobachtet zu werden", sagt er. Die Vorzüge seiner Gaskochstellen muss er dem Team unbedingt zeigen. "Es geht nichts über Gas." Ansonsten sind ihm zwei weitere Dinge besonders wichtig in seiner Küche: "Ein gutes Messer und mein Zauberstab." Es duftet in der Küche, Martin Richter probiert sein Werk - "lecker!" Der Sänger strahlt. Es geht ihm gut. "Ich esse sehr gern, aber das Kochen bereitet mir noch mehr Vergnügen." Der Duft, das Schnippeln, die Farbe der Zutaten, die Freude am gelungenen Resultat. "Das ist für mich Genuss bis zum Abwinken."

Martin Richter hat sich keine Hilfe in die Küche geholt. "Bevor ich erklärt habe, was wie zu tun ist, mache ich es lieber selber." Seine Frau hätte er ohnehin nicht gefragt. "Monika kauft nicht gern ein, sie kocht auch nicht", sagt Martin Richter. Er bereitet fast jeden die Speisen für sich und seine Liebste zu. "Sie freut sich, wenn ich etwas Schönes auf den Teller zaubere." Auch für Freunde kocht er gern. Das geht sehr kommunikativ zu, denn von der offenen Küche hat er einen prima Blick auf den Esstisch gegenüber. Der ist zwar noch nicht gedeckt, aber Geschirr, Besteck und Deko liegen bereit.

Die Fernsehleute und Martin Richter verstehen sich gut. Sie haben sich munter eingeplaudert. Der Sänger erzählt von seinen künstlerischen Anfängen. "Ich wohnte in Düsseldorf, und wenn ich kein Geld mehr hatte, habe ich auf der Kö gesungen." Von dem Geld habe er sich dann ein Mittagessen gekauft. "Und wenn ich mal richtig viel Kohle eingenommen hatte, gönnte ich mir ein Super-Essen in einem Spitzenrestaurant." Wahrscheinlich sei er da auf den Geschmack gekommen. Und irgendwann hat er all die leckeren Köstlichkeiten selbst gekocht, sagt Martin Richter.

Die Stimmung ist gut, das Kamerateam entspannt, der Koch vergnügt, die Düfte überwältigend. "Das ist eine tolle Gruppe in dieser Woche", sagt Ulrike Wolter. "Die verstehen sich und sind echt unterhaltsam." Der Nachmittag ist fortgeschritten. Martin Richter liegt gut in der Zeit. Er wird sich noch frisch machen, den Tisch eindecken und die Gäste empfangen. Und dann wird bis weit nach Mitternacht gegessen, getrunken, gelacht und geplaudert. Irgendwann muss Schluss sein, dann hat Martin Richter Feierabend, und das Kamerateam wieder einmal einen langen Drehtag hinter sich gebracht. Bei Martin Richter in Odenkirchen. Ob er am Ende siegt, wird erst im Juni gezeigt. Also - Geduld.

(RP)
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