Mönchengladbach Martin-Theveßen-Preis erstmals mit festlichem Konzert verliehen

Mönchengladbach · Ralf Radermacher ist der erste Träger des bundesweit ausgelobten Preises. Das Bundespolizeiorchester Hannover spielte ein Benefizkonzert für Kinder.

 Ehrung (v.l.): Thomas Platzer (Tambourcorps Neuwerk), Preisträger Ralf Radermacher, Thomas Zimberg (Tambourcorps Neuwerk)

Ehrung (v.l.): Thomas Platzer (Tambourcorps Neuwerk), Preisträger Ralf Radermacher, Thomas Zimberg (Tambourcorps Neuwerk)

Foto: Christian Lingen

Eine Parade beim Schützenfest, der Einzug des Prinzenpaars zur Proklamation in die Kaiser-Friedrich-Halle oder der Veilchendienstagszug - all das wäre ohne Musik nicht denkbar. Doch genau die wird oft als Selbstverständlichkeit verstanden. Dabei sind es die Musikanten, die für die Stimmung sorgen. Eine Ehrung bekommen sie so gut wie nie. Um das zu ändern, rief das Tambourcorps Neuwerk den Martin-Theveßen-Preis ins Leben, der nun zum ersten Mal verliehen wurde. Der Preisträger ist Ralf Radermacher, ein Mann, der wie kein zweiter in Mönchengladbach für Musik im Brauchtum steht. Eingebettet war die Verleihung in ein Benefizkonzert des Bundespolizeiorchesters Hannover.

Der Martin-Theveßen-Preis soll künftig jährlich verliehen werden. Den Preisträger bestimmt ein Kuratorium aus Mitgliedern des Tambourcorps, der Familie Theveßen, des Kulturbüros, des Bruderrats, des MKV und der Rheinischen Post. Ralf Radermacher ist ein würdiger erster Preisträger, wie Karnevalsprinz Norbert Bude, der die Laudatio hielt, feststellte. "Bei ihm ist Musik Programm", sagte Bude. So gehört Radermacher im Sommer den Bettrather Musikanten an und steht im Winter den Gelb-Blauen Funken, der Garde des Oberbürgermeisters, vor. Natürlich macht er auch da Musik. Sein Hobby machte er zum Beruf. In Eicken betreibt er einen Musikalienhandel. Seine Kunden kommen aus ganz Deutschland. Zu ihnen gehören rund 200 Musikschulen und über 300 Orchester. In den USA und in Asien hielt er Workshops ab und nennt rund 470.000 Noten sein Eigen.

"Martin Theveßen war eine Institution. Ich habe ihn gut gekannt. Kennengelernt haben wir uns, als er mit einem defekten Instrument in mein Geschäft kam", erinnerte sich Ralf Radermacher in seiner Dankesrede. Weil der Preis bundesweit ausgelobt wird, sagte Ursula Gormanns, die durch den Abend führte: "Das ist nichts Kleines. Das ist ein richtiger Rums." Für den sorgte nach der Preisverleihung das Bundespolizeiorchester Hannover. In der Aula der Hans-Jonas-Gesamtschule spielten die Musiker vor 600 Gästen ein Benefizkonzert zugunsten des Kinderhauses Viersen. Zu den Stücken gehörten unter anderem "Mack the Knife" aus der Dreigroschenoper. "New York, New York" sowie "Perpetuum mobile" von Johann Strauss und der Radetzky-Marsch.

(RP)
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