Schloss Rheydt Meldung über tote Hunde wegen Blaualgen ist ein Fake
Rheydt · In den sozialen Netzwerken wird dieser Tage vor Blaualgen in dem Gewässer am Schloss Rheydt gewarnt. Angeblich sind dort an einem Tag vier Hunde gestorben. Bei der Meldung handelt es sich jedoch um einen Fake.
Hundebesitzer in Mönchengladbach und Rheydt sind in heller Aufruhr: In zahlreichen Postings auf Facebook wird behauptet, dass "heute" vier Hunde an einer Blaualgenvergiftung am Schloss Rheydt gestorben sind. Weiter wird geschrieben, dass "eine gute Freundin" Arzthelferin sei und davor gewarnt habe. Außerdem solle man laut dem Posting "stehende Gewässer" meiden, in "fließenden Gewässern" bestehe angeblich "keine Gefahr". Der Beitrag wird in diesen Tagen zahlreich in den Gruppen von Facebook und auf Internet-Foren geteilt — das suggeriert den Eindruck, dass es sich dabei um eine aktuelle Warnmeldung handelt.
Laut der Stadt Mönchengladbach, die den Fall bereits mit der Umweltbehörde, dem Veterinäramt und der Mags (Mönchengladbacher Entsorgungsunternehmen) untersucht hat, sind jedoch keinerlei Todesfälle dieser Art bei Hunden bekannt. Auch in mehreren Tierarztpraxen in Mönchengladbach, mit denen unsere Redaktion gesprochen hat, sind solche Todesfälle nicht bekannt.
Eine Sichtprobe ergab laut Stadt zudem keine Hinweise darauf, dass sich überhaupt Blaualgen in dem Gewässer am Schloss Rheydt befinden. Um jedoch sicherzugehen, hatte die Mags nun eine Wasserprobe entnommen. Laut einem Sprecher bestätigen erste Ergebnisse: Die Proben sind unauffällig.
Bei dem Gewässer handelt es sich übrigens um ein fließendes. Dort finden sich in der Regel ohnehin keine Blaualgen.
Tatsächlich produzieren die Bakterien der Blaualgen Leber- und Nervengifte, die zur Gefahr werden können, wenn Hunde viel davon aufnehmen. "Allerdings handelt es sich bei dem Gebiet am Schloss Rheydt um ein Naturschutzgebiet, Hunde dürfen hier ohnehin nicht frei herumlaufen", sagte ein Sprecher der Stadt unserer Redaktion.
