Mönchengladbach Mercator-Ensemble sorgt für Mozart-Vergnügen pur

Mönchengladbach · Das Duisburger Quartett beschloss die Saison der Schlosskonzerte in veränderter Besetzung.

Auch wenn uns Mozart, vor allem in den letzten Jahren seines kurzen Lebens, manch traurige Musik hinterlassen hat: Das Duisburger Mercator-Ensemble erfreute seine Zuhörer im Schloss Rheydt mit vier seiner Kompositionen der unbeschwerten Art.

Für dieses Programm hatte das Quartett seine Stammformation auf zwei Positionen geändert. Geblieben waren der Geiger Matthias Bruns und die Bratschistin Eva Maria Klose. Anstelle der zweiten Geige und des Kontrabasses kamen Flöte (Alba Luna Sanz Juanes) und Cello (Florian Sebald) zum Einsatz.

Die in Madrid geborene Flötistin, Soloflötistin der Duisburger Philharmoniker, spielte - wie ihre Kollegen - mit technischer und stilistischer Souveränität. Mozarts vermutlich 1778 in Mannheim entstandene Sonate KV 285b eröffnete den Abend. Frisch, aber nicht gehetzt klang das Allegro. Ein langer Atem -im wörtlichen wie im übertragenen Sinn - sorgte für Leben in den langsamen Partien.

Ein Programmpunkt blieb einer Zweierbesetzung vorbehalten, Mozarts Duo für Violine und Viola G-Dur KV 423. Besonders schätze sie an diesem Werk, erklärte Eva Maria Klose, dass die Bratschenstimme hier nicht untergeordnet sei, sondern vom Komponisten gleichwertig behandelt werde. Damit spielte sie schmunzelnd darauf an, dass in ungezählten Witzen Bratscher nur für monotone Begleitfiguren zuständig sind. Was natürlich ein Klischee ist. Auch in den drei Flöten-Quartetten Mozarts kommt die Bratsche durchaus zu ihrem Recht. Klose spielte ihre Partie tonschön und musikantisch beseelt.

Kurzweilig war auch der zweite Teil des Abends mit den beiden flüssig gespielten Flöten-Quartetten KV 298 (A-Dur) und KV 285 (D-Dur). Fröhlich war die Grundstimmung, auch wenn zarte Moll-Wendungen hin und wieder einen Hauch von Wehmut einfließen ließen.

Begeisterter Applaus verlangte nach Zugabe. Wenn schon die Kombination Mozart/Flöte auf dem Programm steht, ist es nur konsequent, an die Zauberflöte zu erinnern. So gab es zur allgemeinen Erheiterung eine kurze Version der Papageno-Arie "Ein Mädchen oder Weibchen".

(-tr)
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