Mönchengladbach Messung ergibt: Das Kühlgerät im Weihnachtsdorf ist zu laut

Mönchengladbach · Jetzt steht es fest: Das Kühlgerät an der Eisbahn im Weihnachtsdorf ist zu laut. "Der Kommunale Ordnungsdienst hat am vergangenen Dienstag zwischen 22.30 und 22.40 Uhr mit einem geeichten Handmessgerät Schallpegelmessungen in unmittelbarer Nähe des Kühlgerätes durchgeführt. Dabei wurde eine Überschreitung der Richtwerte festgestellt", berichtete gestern Stadtsprecher Dirk Rütten auf Nachfrage der RP.

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Foto: Shutterstock/Kzenon

Andrea Kuma, Anwohnerin des Alten Marktes, hatte beim Mönchengladbacher Amtsgericht einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung gestellt. Sie fühlte sich seit der Inbetriebnahme des Generators, der nur wenige Meter von ihrer Wohnung und direkt unter ihrem Schlafzimmerfenster platziert wurde, gestört. Sie forderte, dass das Gerät von 22 bis 6 Uhr abgeschaltet wird. Das Gericht lehnte ab, der Antrag sei zu vage, hieß es.

Seit dem 26. November hat Andrea Kuma die Nächte nahezu schlaflos verbracht, weil die Kühlmaschine, die die Eisbahn im Weihnachtsdorf reguliert, ununterbrochen läuft. "Alle 40 Sekunden springt die Maschine an, sie arbeitet rund um die Uhr, weil die Temperaturen derzeit absolut nicht winterlich sind", klagte sie. Und sie betonte immer wieder, sie wolle niemandem den Spaß am Weihnachtsdorf und an der Eisbahn verderben.

Schausteller Bruno Dreßen wurde nach den Schallmessungen aufgefordert, geeignete Maßnahmen zur Schalldämmung zu ergreifen. "Er ist dem nachgekommen und hat unverzüglich eine Schallisolierung anbringen lassen", sagte Stadtsprecher Rütten. Kuma hat genau hingeschaut. "Da wurde nur eine Folie auf zwei Bauzäune gespannt", sagt sie. "Dieses Konstrukt hat Herr Dreßen einfach auf die Kühlmaschine gelegt." Der Lärm, der von dem Generator ausgeht, sei unverändert. "Es soll kurzfristig eine weitere Kontrollmessung durchgeführt werden", kündigte Rütten gestern an.

Andrea Kuma hat einen Rechtsanwalt eingeschaltet. "Ich kann ja nicht sicher sein, dass das Problem nächstes Jahr nicht dasselbe sein wird", sagt sie. Sie will in jedem Fall eine Wiederholung verhindern. Sie kann und will nicht glauben, dass es nicht doch eine Lösung des Dilemmas gibt. "Ich könnte mir vorstellen, dass es technische Möglichkeiten gibt, den Lärm zu mindern", sagt sie. "Vielleicht kann Herr Dreßen auf eine Kunststoffbahn umsteigen - die braucht kein Kühlgerät."

(RP)
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