Mönchengladbach Militärkraftfahrtstelle wird aufgewertet

Mönchengladbach · Die Zentrale Militärkraftfahrtstelle in Rheindahlen ist für den Betrieb der Streitkräfte unverzichtbar. Landtagskandidat Jochen Klenner informierte sich über die Arbeit der letzten verbliebenen Bundeswehr-Einrichtung in Mönchengladbach.

 Die Zentrale Militärkraftfahrtstelle (ZMK) befindet sich in diesem Gebäude an der Hardter Straße in Rheindahlen. Es ist ein kleiner, aber sehr wichtiger Standort der Bundeswehr.

Die Zentrale Militärkraftfahrtstelle (ZMK) befindet sich in diesem Gebäude an der Hardter Straße in Rheindahlen. Es ist ein kleiner, aber sehr wichtiger Standort der Bundeswehr.

Foto: Jörg Knappe

Mönchengladbach bleibt langfristig ein zwar kleiner, aber sehr wichtiger Standort der Bundeswehr. Diese gute Nachricht brachte Jochen Klenner, CDU-Landtagskandidat für den Mönchengladbacher Norden, jetzt von einem Besuch bei Oberst Holger Voß mit. Voß ist als Standortältester der ranghöchste Offizier und Ansprechpartner für das deutsche Militär in der Stadt. Er leitet zugleich das Kraftfahrwesen der Bundeswehr und die Zentrale Militärkraftfahrtstelle (ZMK).

Die ZMK arbeitet in dem großen Gebäudekomplex am Rheindahlener Kreisverkehr und tritt nach außen nur wenig in Erscheinung. Doch diese Dienstelle macht die gesamte Bundeswehr mobil und ist zugleich ihre größte Ausbildungseinrichtung. Denn die ZMK, die vor 16 Jahren von Düsseldorf nach Mönchengladbach umzog, ist unter anderem Anerkennungsbehörde für alle militärischen Kfz-Sachverständigen, Fahrlehrer und Führerscheininhaber, wertet alle Unfälle mit deutschen Militär-Kfz aus, verwaltet die Fahrzeuge der Bundeswehr und bereitet deren Zulassung vor. Denn auch Panzer wie der "Leopard" müssen für den Straßenverkehr tauglich sein. Die Y-Kennzeichen sind ebenfalls "made in MG": Im Rheindahlener Gebäude befindet sich die Prägewerkstatt.

Von den über 1000 deutschen Soldaten und zahlreichen Einheiten im JHQ und in der Niederrhein-Kaserne ist nur noch die Liegenschaft in Rheindahlen übrig geblieben. Jochen Klenner, der selbst als Stabsdienstsoldat im Nato-Hauptquartier gedient hat, freute sich über das Gespräch mit Oberst Voß: "Auch wenn die Bundeswehr im Stadtbild nicht mehr so präsent ist wie früher, ist die ZMK in Rheindahlen sehr wichtig für die Arbeit und Sicherheit aller Soldaten." Voß habe ihm berichtet, dass die Dienststelle demnächst sogar personell verstärkt werden soll - "eine gute Nachricht".

In einer sich ständig wandelnden Bundeswehr blieb die übergreifende Dienststelle für Heer, Luftwaffe, Marine, Streitkräftebasis und Wehrverwaltung erstaunlich konstant. Bereits mit Aufstellung der Truppe wurden 1956 die ersten Soldaten für die zukünftige ZMK einberufen. Sie war zunächst in Rheinbach stationiert, wechselte aber schon ein Jahr später nach Düsseldorf. Seit 2001 ist sie in Rheindahlen beheimatet. Bundesweit unterstehen Oberst Voß mehr als 1000 Soldaten und zivile Mitarbeiter, 20 Großfahrschulen und eine zu betreuende Flotte von mehr als 66.000 Fahrzeugen. Rund 100 Mitarbeiter arbeiten in dem roten Backsteinbau in Rheindahlen, der mehrfach modernisiert wurde. Auch wenn Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen die Bundeswehr jetzt wieder stärken will, machen die Zahlen deutlich, wie stark die Streitkräfte geschrumpft sind: Vor 15 Jahren betreute die ZMK noch mehr als 130.000 Militärfahrzeuge, Kampfpanzer gab es damals fast zehnmal so viel. Die ZMK selbst ist indes "krisenfest": "Nur wenn die Bundeswehr selbst aufgelöst würde, wären wir überflüssig", stellte Voß fest. "Und die Bedrohungslage hat sich nach der russischen Besetzung der Krim völlig verändert. Kampfpanzer sind jetzt wieder von Interesse."

"Auch für die Bundeswehr gilt, dass die Gesellschaft ihre Arbeit - ebenso wie bei Polizei und anderen Hilfsorganisationen - mehr schätzen sollte", sagte Klenner nach dem Gespräch und betonte. "Die Bundeswehr gehört zu Mönchengladbach."

(mec)
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