Mönchengladbach Missbrauch an Grundschule

Mönchengladbach · Ein 34 Jahre alter Sozialarbeiter, der seit 2006 an den Grundschulen Eicken und Holt beschäftigt ist, soll Kinder missbraucht haben. Zunächst wurde nur ein Fall angezeigt. Jetzt hat die Polizei Hinweise auf weitere Taten.

Die Aufregung und das Entsetzen unter den Eltern ist groß. Ein Sozialarbeiter soll Grundschulkinder auf perverse Art missbraucht haben. Polizei und Stadt bestätigten gestern den Verdacht. Der 34-jährige Mann, der seit 2006 an der Gemeinschaftsgrundschule Regentenstraße und an der katholischen Grundschule Holt, arbeitet, soll acht- bis zehnjährige Jungen aufgefordert haben, vor seinen Augen zu urinieren.

Keine Details wegen der Opfer

Zum ersten Mal bekannt wurde der Missbrauch, als sich ein Schüler der Grundschule Regentenstraße an seine Mutter wandte und ihr berichtete, dass er vor dem Sozialarbeiter auf ein Handtuch habe urinieren müssen, teilte Polizeisprecher Willy Theveßen gestern auf Anfrage mit. Die entsetze Mutter meldete sich bei der Schulleitung. Die riet, bei der Polizei Anzeige zu erstatten. So geschah es dann auch. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei begannen. "Schon damals mussten wir befürchten, dass dies kein Einzelfall ist", so Theveßen. Das scheint sich mittlerweile bestätigt zu haben. Auch andere Kinder berichteten, dass der Sozialarbeiter ihnen beim Urinieren zugeschaut hat. Um die jungen Opfer zu schützen, will die Polizei keine näheren Details zu dem Missbrauchsverdacht bekannt geben. Der Polizeisprecher: "Wir sind noch mitten in den Ermittlungen." Bislang seien nur Fälle aus der Grundschule an der Regentenstraße gemeldet worden. Dennoch könne nicht ausgeschlossen werden, dass auch die katholische Grundschule Engelsholt betroffen ist.

Der Sozialarbeiter ist vom Dienst suspendiert. Wie Wolfgang Speen, Leiter der städtischen Pressestelle, gestern erklärte, habe die Stadt die Maßnahme sofort ergriffen, nachdem der erste Verdacht bekannt wurde. Der 34-Jährige ist Beschäftigter des Landes. Er hatte an den Grundschulen Regentenstraße und Holt jeweils eine Halbtagsstelle.

Der zweite Missbrauchsverdacht

Dies ist bereits der zweite Missbrauchsverdacht an Mönchengladbacher Schulen innerhalb eines knappen Jahres. Ende 2009 geriet ein Lehrer der Bischöflichen Marienschule in die Schlagzeilen. Der 36 Jahre alte Pädagoge, der ebenfalls sofort suspendiert wurde, soll ein Verhältnis mit einer 14-jährigen Schülerin gehabt haben. Er ist mittlerweile wegen 16-fachen sexuellen Missbrauchs angeklagt. Der Prozesstermin steht noch nicht fest.

(RP)
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