Deshalb werde das Bistum auch die Ermittlungen gegen den Lehrer einstellen. Geprüft werden sollte, ob arbeitsrechtliche Schritte gegen den Tatverdächtigen eingeleitet werden müssten. Dies sei mit dem Ausscheiden des 36-Jährigen aus dem Dienst nicht mehr nötig, so Kretschmann. Der verheiratete Lehrer war sofort nach Bekanntwerden des Verdachts vom Dienst suspendiert worden.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft laufen indes weiter. So müssen noch die Computer-Festplatten des Lehrers ausgewertet werden. Denn noch ist nicht geklärt, wie das Opfer an die kompromittierenden Fotos kam. Die Schülerin sagt, der Pädagoge habe sie ihr geschickt. Doch der streitet das ab.

Die Eltern der Minderjährigen haben Strafanzeige gegen ihn erstattet. Doch auch unabhängig davon hätte die Staatsanwaltschaft nach Bekanntwerden des Falls rechtliche Schritte eingeleitet, weil das Opfer unter 14 Jahre ist, erklärte Oberstaatsanwalt Peter Aldenhoff.

Das sieht in dem zweiten Missbrauchverdacht in einer katholischen Kirchengemeinde ganz anders aus. In diesem Fall soll sich ein Jugendpfleger vier Mädchen zwischen 16 und 20 Jahren unsittlich genähert haben. "Da keine Strafanzeige gestellt wurde und die Opfer über 16 sind, müssen wir nun prüfen, ob ein öffentliches Interesse an der Strafverfolgung besteht”, sagte Oberstaatsanwalt Peter Aldenhoff gestern.

Und: "Kommen wir zu dem Schluss, dass ein öffentliches Interesse besteht, werden wir gegen den Mann ermitteln. Ist das nicht der Fall, dann wird das Verfahren eingestellt.” Entschieden sei darüber noch nicht.Der Jugendpfleger ist zurzeit krank geschrieben und befindet sich in stationärer Behandlung.