Mönchengladbach Misshandelter Hund wieder beim Besitzer

Mönchengladbach · Die Mitarbeiter im Tierheim Mönchengladbach sind empört: Ein Schäferhund, der vor anderthalb Jahren in jämmerlichem Zustand aufgenommen wurde, musste jetzt an den ehemaligen Besitzer zurück gegeben werden. "Für uns ist das ein Schlag ins Gesicht", klagt Tierheimleiterin Jasmin Dickmanns.

Sie habe kein Verständnis dafür, "dass der Mann den Hund wieder halten darf". Wie die Stadt auf Anfrage mitteilte, wurden dem Besitzer im Januar 2009 insgesamt drei Hunde entzogen. Mitarbeiter des Ordnungsamtes mussten die Vierbeiner aus einem Gartenschuppen befreien und dem Tierheim übergeben. "Die Tiere waren verwahrlost, es bestand Gefahr, dass sie verenden", berichtet Stadtsprecher Wolfgang Speen.

"Sie stanken wie die Pest"

Jasmin Dickmanns erinnert sich genau an den Zustand der Hunde: "Sie waren klapperdürr, total verdreckt und stanken wie die Pest." Der Schäferhund habe ein Stromhalsband getragen, dass bereits tief in die Haut eingewachsen war. "Darunter war das pure Fleisch zu sehen", erklärt Dickmanns. Als der ehemalige Besitzer den Schäferhund vor kurzem abgeholt hat, habe man deutlich gespürt, das dieser Angst hatte. "Der Hund hat Demutsverhalten gezeigt, sich geduckt und die Ohren angelegt", so Dickmanns.

Trotz Protesten des Ordnungsamtes musste der Schäferhund herausgegeben werden, eine Klage wegen Misshandlung scheiterte. Das Amtsgericht habe den Besitzer freigesprochen, sagt Stadtsprecher Speen. Allerdings werde das Ordnungsamt den Zustand des Hundes regelmäßig überprüfen. Darüber hinaus hat die Stadt eine Klage vor dem Landgericht angestrengt. "Wir gehen in die nächste Instanz", so Speen.

Das Tierheim bleibt vorerst auf den Kosten für die Unterbringung des Hundes sitzen. Für Futter und Impfungen seien mehrere tausend Euro ausgegeben worden, erklärt Jasmin Dickmanns. "Außerdem hatte der Schäferhund hier zum ersten Mal ein Zuhause."

(RP)
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