Mönchengladbach Mit Strom auf die Straße

Mönchengladbach · Elektroautos gehört die Zukunft: Viele Autohersteller arbeiten derzeit an Serienmodellen. Auch die NVV steigt nun im Rahmen eines Pilotprojekts mit Rollern und Pkw in den Markt ein. Die RP verlost einen Roller für einen Monat.

 Tanken müssen die Elektroautos an der Stromtankstelle.

Tanken müssen die Elektroautos an der Stromtankstelle.

Foto: ddp

Es klingt noch immer wie eine kühne Zukunftsvision: Man schließt das Auto per Kabel an der Steckdose an und tankt — Strom. Doch diese Zukunft ist längst in der Mache: Bis 2020 wünscht sich die Bundesregierung eine Million Autos mit Elektro- oder Hybridantrieb auf den Straßen, RWE kalkuliert sogar mit 2,5 Millionen.

Für NRW, das zu den acht Modellregionen für Elektromobilität zählt, rechnet Wirtschaftsministerin Christa Thoben mit 250 000 Fahrzeugen. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, doch auch in Gladbach werden bald erste Elektro-Fahrzeuge das Straßenbild prägen: Die NVV setzt ab April vier E-Roller ein, kurz darauf folgen, in enger Kooperation mit RWE, zwei Elektro-Fiats, für die zwei Ladestationen am Europaplatz und an der Odenkirchener Straße entstehen.

"Wir wollen anfangen, in diesem spannenden Bereich Erfahrungen zu sammeln", sagt Helmut Marmann, Konzerkommunikationsleiter. Denn: Noch steht die E-Mobilität zwar am Anfang, speziell die Reichweiten der "Tankfüllungen" und die langen Ladezeiten von bis zu acht Stunden lassen zu wünschen übrig.

Auch werden Elektroautos bisher kaum serienmäßig produziert, meist werden stattdessen konventionelle Modelle kostspielig umgerüstet. Das dürfte sich allerdings zügig ändern. Fast alle namhaften Autohersteller haben angekündigt, in den nächsten drei Jahren serienmäßig Elektroautos auf den Markt zu bringen, auch in Sachen Batteriekapazitäten wird fieberhaft geforscht.

Als Mitglied der "Netzwerkpartner", einer Kooperation von über 40 Stadtwerken, Regionalversorgern und RWE, schafft die NVV die Elektrofahrzeuge in einem Pilotversuch an: Für die Autos und die dazugehörige Infrastruktur werden rund 100 000 Euro investiert. Die Fahrzeuge sollen bei Dienstfahrten in erster Linie Präsenz im Stadtbild zeigen. Besonders für Dienstleister wie Pflegedienste, die Flotten unterhalten, könnten E-Autos künftig interessant sein, sagt Marmann. Das mittelfristige Ziel der NVV: "Wir wollen die Schnittstelle sein, die ein Gesamtpaket E-Mobilität anbietet."

Sprich: Die NVV als Netzbetreiber könnte im ganzen Stadtgebiet Ladestationen stellen, eventuell auch die Abrechnung übernehmen. Beim Pilotversuch verlässt man sich auch diesbezüglich zunächst auf die RWE-Infrastruktur. Wer an einer der "Zapfsäulen" Strom tankt, kriegt die Abrechnung auf die normale NVV-Verbrauchsabrechnung draufgeschlagen — bei 50 Cent pro 100 Kilometer kein allzu teurer Spaß. Auch sei durch die Kooperation gewährleistet, dass aus den "Zapfsäulen" wirklich Ökostrom kommt, sagt Marmann. Denn: "Es ist ein Irrtum zu glauben, dass Elektroautos kein Kohlendioxid ausstoßen. Dieser Ausstoß wird ja nur auf die Kraftwerke verlagert, die den Strom produzieren." In einigen Nachbarkommunen ist die E-Infrastruktur übrigens massiv im Wachsen begriffen: In Düsseldorf sollen bis Sommer knapp 60 Ladestationen bereitstehen. Dort gibt es auch bereits die erste umgerüstete Laterne, aus der Strom gezapft werden kann, ferner vermietet ein Unternehmen Elektroautos.

Ab April gibt die NVV ihren Kunden die Möglichkeit, als Testfahrer einen Monat lang kostenlos einen der E-Roller auszuprobieren. Die Bewerbungsfrist läuft bis 26. März. Schon vorher verlost die Rheinische Post unter ihren Lesern einen Frei-Monat mit einem der vier abgas- und geräuschlosen "E-Max 110s". Genutzt werden kann er ab dem 23. März. Wer sich bewerben möchte, schickt bis Mittwoch, 10. März, eine Mail (aktionen.mg@rheinische-post.de), ein Fax (02166/244269) oder eine Postkarte (Rheinische Post, Lüpertzender Straße 157, 41061 Mönchengladbach).

Die Serie "Neue Energie" ist eine Kooperation von NVV und Rheinischer Post.

(RP)
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