Mönchengladbach Modekette Mexx vor der Rettung

Mönchengladbach · Ein Großteil der Mitarbeiter der insolventen Modekette Mexx kann aufatmen. Ein türkischer Investor will in Kürze die deutschen Markenrechte kaufen.

 Die insolvente Modekette Mexx mit Deutschland-Sitz in Korschenbroich steht vor der Rettung. Das markante Gebäude an der Mühlenstraße ist verkauft.

Die insolvente Modekette Mexx mit Deutschland-Sitz in Korschenbroich steht vor der Rettung. Das markante Gebäude an der Mühlenstraße ist verkauft.

Foto: Berns

Ein Investor aus der Türkei übernimmt den insolventen Mutterkonzern in den Niederlanden. Hierbei handelt es sich um die Eroglu-Holding, einer der größten Textilanbieter mit weltweit 600 Läden. Das bestätigte gestern Insolvenzverwaltung Georg Kreplin auf Anfrage. Das Ergebnis betrifft zunächst aber nur die Mexx-Marken international. "Die deutschen Markenrechte will der Investor aus der Türkei aber auch kaufen", erklärte der Unternehmenssanierer aus Düsseldorf. Georg Kreplin ist zuversichtlich, dass die Verhandlungen zeitnah in ein gutes Ergebnis münden. Ihm sei es wichtig, dass die Eroglu-Holding möglichst viele deutsche Läden und damit auch das entsprechende Personal übernimmt. "Wenn das verbindliche Angebot der Holding vorliegt, muss noch der Gläubigerausschuss zustimmen", skizziert Georg Kreplin die Vorgehensweise. Er rechnet mit der Unterschrift zum 1. März. Auf jeden Fall werden die Mitarbeiter ihre Gehälter noch bis Ende Februar über das Insolvenzgeld beziehen.

Zudem stellt der Sanierer in Aussicht: "Die 30 Filialen - darunter auch das Mexx-Outlet an der Friedrich-Ebert-Straße in Korschenbroich - werden bis Anfang Februar mit neuen Waren beliefert." Ob der Deutschland-Sitz der Modekette Mexx allerdings künftig auch noch an der Mühlenstraße im benachbarten Korschenbroich sein wird, davon geht Kreplin nicht aus. Das markante Glashaus an der Stadtgrenze zu Mönchengladbach ist längst verkauft. Es gehört mittlerweile dem Düsseldorfer Dienstleiter Docsellent. Er wird dort im September einziehen. Noch bis Ende April hat Mexx das Nutzungsrecht. Der Konzern beschäftigt von Korschenbroich aus bundesweit fast 500 Mitarbeiter in 35 Geschäften.

Es war ein Paukenschlag wenige Tage vor Weihnachten, als die Insolvenz-Anträge der niederländischen Muttergesellschaft und der deutschen Mexx-Gesellschaften bekannt wurden. Als Grund wurde die schwierige Situation am Modemarkt angeführt. Die Umsätze waren - nach etwa 40 Millionen Euro im Jahr 2013 - auch im Jahr 2014 weiter rückläufig.

(RP)
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