Lange Wunde am Arm Männer sollen Mönchengladbacher mit Schwert verletzt haben

Mönchengladbach · Ein Finger wurde dem Mann fast abgetrennt, sein Arm war gebrochen: Ein 49-Jähriger behauptet, von zwei Männern in Mönchengladbach mit einem Schwert verletzt worden zu sein. Einem der mutmaßlichen Täter begegnet er fast täglich.

 Der 49-Jährige zeigt seine Narbe am Arm. Im März wurde er operiert.

Der 49-Jährige zeigt seine Narbe am Arm. Im März wurde er operiert.

Foto: Sabine Kricke

Gurim I. hat Tränen in den Augen, wenn er den Vorfall aus der Nacht zum 29. März schildert. Dabei streicht er sich immer wieder über die Narbe am Arm, die eine Folge dieser Nacht sein soll.

Laut dem 49-Jährigen befand er sich damals mit seinen zwei Kindern und seiner Frau in der gemeinsamen Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in Mönchengladbach. "Unter unserem Fenster haben sich zwei Menschen sehr laut unterhalten, das war gegen 2.45 Uhr in der Nacht", schildert er die Situation im Gespräch mit unserer Redaktion. Daraufhin habe er das Fenster geöffnet und die zwei Männer gebeten, leiser zu sein. Die zwei Männer, darunter ein Nachbar, hätten ihn aufgefordert hinunter auf die Straße zu kommen. "Ich wollte keinen Streit, ich wollte nur, dass die leise sind", sagt I.

An der Eingangstür sollen die Männer bereits auf das mutmaßliche Opfer gewartet haben. "Einer hat mich geboxt, der andere hatte ein langes Schwert in der Hand", erinnert sich I. Als er das Schwert sah, habe er große Angst bekommen. "Ich habe die Hände und die Arme hochgehalten und wollte mich schützen", schildert I. die Situation. Dann habe der eine Mann ausgeholt und ihn mit dem Schwert am Arm und an der Hand verletzt. "Es war alles voller Blut", sagt I. Daraufhin seien die beiden Männer abgehauen.

Zusammen mit seiner Frau habe I. die Polizei gerufen. "Die kamen auch direkt und haben den Rettungswagen gerufen." Von den mutmaßlichen Tätern und dem Schwert habe jedoch jede Spur gefehlt. Im Krankenhaus mussten die Wunden von I. genäht werden, weil sein Arm gebrochen war, setzte man ihm eine Platte ein. Einen seiner Finger hat er fast verloren.

 Gurim I. hätte fast seinen Finger bei dem Angriff im März verloren.

Gurim I. hätte fast seinen Finger bei dem Angriff im März verloren.

Foto: Sabine Kricke

Kurze Zeit nachdem er aus dem Krankenhaus entlassen wurde, habe er die beiden mutmaßlichen Angreifer auf einem nahegelegenen Spielplatz gesehen. I. habe aus sicherer Entfernung sofort die Polizei gerufen. Die Beamten hätten dann die Personalien der zwei Männer aufgenommen. "Und seit dem ist nichts mehr passiert, ich sollte nur zur Polizei kommen, um eine Aussage zu machen", sagt I.

Polizeisprecher Jürgen Lützen bestätigt auf Anfrage unserer Redaktion, dass in dem Fall wegen des Verdachts der schweren Körperverletzung ermittelt wird. Die Polizei konnte die zwei Beschuldigten ausfindig machen, jedoch könne man beide ohne einen Dolmetscher nicht befragen. Es handelt sich um zwei Männer aus Sri Lanka. "Das kann bis Ende Mai dauern", sagt Lützen. Man arbeite zwar mit Dolmetschern häufiger zusammen, in diesem Fall sei voraussichtlich kein früherer Termin möglich. Von der mutmaßlichen Tatwaffe fehlt bislang immer noch jede Spur.

Für Gurim I. ist die Situation kaum ertragbar. Da einer der mutmaßlichen Täter sein Nachbar ist, begegne man sich zwangsläufig. Aus der Wohnung wegzuziehen, kommt für I. vorerst nicht in Frage.

(skr)
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