Städte-Vergleich Mönchengladbach bei Kultur fast Schlusslicht

Mönchengladbach · Die Stadt Mönchengladbach hat in einem Ranking zum Kulturleben in den 30 größten Städten in Deutschland den viertletzten Platz belegt. Nur Gelsenkirchen, Wuppertal und Duisburg schneiden noch schlechter ab.

Kulturnacht in Mönchengladbach 2014
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Kulturnacht in Mönchengladbach 2014

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Das ergab eine Studie des privaten Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI). Bei der Kulturproduktion landete die Vitusstadt sogar auf dem letzten Platz. Dazu zählen unter anderem die öffentlichen Kulturausgaben je Einwohner, die Künstlerdichte und der Anteil der Beschäftigten in der Kulturwirtschaft. Allein bei den Punkten Theater- und Opernsitzplätze sowie Schüler und Studenten an öffentlichen Musikschulen und -hochschulen schaffte Gladbach es ins Mittelfeld.

Das Interesse der Bürger an Kultur ist allerdings groß. So kommen in Mönchengladbach beispielsweise auf 1.000 Einwohner weit über 100 aktive Bibliotheksbesucher. In Köln und Düsseldorf ist der Anteil niedriger.

Die beiden Großstädte am Rhein schoben sich von den Plätzen 11 und 14 in die Top Ten vor und belegen jetzt die Ränge sechs (Düsseldorf) und acht (Köln). Über das reichhaltigste Angebot unter den 13 vertretenen NRW-Städten verfüge aber immer noch Bonn, wie es in der am Donnerstag in Hamburg vorgestellten Studie heißt. Im nationalen Kulturranking liegt die Bundesstadt auf Platz fünf hinter Stuttgart, München, Dresden und Berlin. Diese fünf Städte hatten auch 2012 die Spitzenplätze besetzt.

Große Nachfrage in wachsenden Städten

Qualität und Bedeutung der Angebote und Einrichtungen blieben bei der Studie allerdings unberücksichtigt. Der Vergleich zeigt, dass nicht nur die größten Städte vordere Plätze belegen. Auch bei mittelgroßen Städten wie Dresden und Bonn treffe man auf ein gut ausgestattetes Kulturangebot, so die Autoren.

Dementsprechend hoch sei die Nachfrage bezogen auf die Bevölkerungszahl, wie etwa bei Museums- und Theaterbesuchern. "Es zeigt sich, dass die Kulturrezeption insbesondere in den "wachsenden" Städten stark ausgeprägt ist. Diese Städte gewinnen als Wohn-, Arbeits- oder Studienort zunehmend für viele an Attraktivität - wobei das kulturelle Angebot als wichtiger Standortfaktor eine Schlüsselstellung einnimmt", sagte Jan Wedemeier vom HWWI.

(met)
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