Mönchengladbach Drogen und Waffenarsenal in Skaterhalle

Mönchengladbach · Der 30-jährige Betreiber einer Skaterhalle soll die Dealerbande beliefert haben, die seit Monaten am Platz der Republik Marihuana auch an Minderjährige verkauft. Kräfte der Einsatzhundertschaft waren an der Durchsuchung beteiligt.

 Das fand die Polizei in der Skaterhalle an der Krefelder Straße. Von dort aus soll auch die Dealerbande am Platz der Republik beliefert worden sein.

Das fand die Polizei in der Skaterhalle an der Krefelder Straße. Von dort aus soll auch die Dealerbande am Platz der Republik beliefert worden sein.

Foto: Polizei Mönchengladbach

Messer, Dolche, Wurfsterne, ein als Taschenlampe getarnter Elektroschocker und ein scharfer, aber defekter Revolver - all das fanden Kräfte der Einsatzhundertschaft in der Skaterhalle an der Krefelder Straße. Dazu kommt noch ein Kilogramm Marihuana, Stoff, mit dem anscheinend auch die schwarzafrikanische Drogendealerbande am Platz der Republik versorgt werden sollte. Davon gehen die Ermittler auf jeden Fall aus.

Seit Monaten hat die Kommission "Republik" die Bande im Auge, die ganz offen auf dem Platz der Republik Drogen auch an Minderjährige verkauft. Im Rahmen der Ermittlungen erhärtete sich der Verdacht gegen den Betreiber der Skaterhalle. Aus der Halle heraus soll ein reger Handel mit Marihuana betrieben und auch Marihuana zum Weiterverkauf an Schwarzafrikaner abgegeben worden sein.

Mönchengladbach: Drogen und Waffenarsenal in Skaterhalle
Foto: Polizei/Knappe

Bei der Durchsuchung der Skaterhalle am Mittwoch, bei der auch der 30-jährige Betreiber angetroffen wurde, fand die Polizei in einem Tresor das Marihuana, abgepackt in Tüten à 100 Gramm. Ebenso stellte sie 1000 Euro Dealgeld sicher.

Mönchengladbach: Drogen und Waffenarsenal in Skaterhalle
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Noch während der Durchsuchung erschienen etliche offensichtliche Kunden in der Halle. Bei ihnen wurden die Personalien aufgenommen und entsprechende Strafverfahren eingeleitet.

Unter diesen Personen war auch ein 33-jähriger Mönchengladbacher, der aus vorhergehenden Verfahren als Drogendealer bekannt ist, aber nicht zu den Schwarzafrikanern gehört. Der Mann, der nach eigenen Angaben zurzeit ohne festen Wohnsitz ist, trug über 3000 Euro Bargeld bei sich, zu dessen Herkunft er widersprüchliche Angaben machte. Das Geld, bei dem es sich wahrscheinlich ebenfalls um Dealgeld handelt, wurde daraufhin ebenfalls sichergestellt.

Die Ermittlungen diesbezüglich dauern an.

Der festgenommene Skaterhallen-Betreiber wurde gestern dem Haftrichter vorgeführt. Die Vorwürfe gegen ihn: Verstöße gegen das Waffengesetz und Verdacht des Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringen Mengen.

"Der große Kundenstamm des Festgenommenen, bisher sind über 50 Personen namentlich bekannt, muss übrigens in den nächsten Tagen mit einem Besuch der Polizei rechnen", sagt Polizeisprecher Jürgen Lützen.

Seit Mai gibt es die Ermittlungskommission "Republik", weil ein Kreis von über 50 Männern aus Schwarzafrika im Bereich von unterer Hindenburgstraße, Hauptbahnhof und vor allem am Platz der Republik einen schwunghaften Handel mit Marihuana betreibt. Die Dealer haben sich publikumsstarke Plätze ausgesucht. Schüler, Berufspendler, Geschäftskunden sind dort unterwegs. Potenzielle Kunden, darunter auch Kinder, werden von den Händlern offen angesprochen, die Drogen an Ort und Stelle verkaufen.

Als unser Fotograf im Juli am Platz der Republik ankam, fuhr dort ein zwölf- bis 13-jähriger, dunkelhäutiger Junge auf dem Fahrrad herum. Plötzlich gab er ein Zeichen, woraufhin aus mehreren Ecken Schwarzafrikaner auftauchten. 13 Männer, mutmaßliche Mitglieder der Dealerbande, sitzen mittlerweile in Untersuchungshaft, alle waren wiederholt beim Handel mit Marihuana erwischt worden.

Als in Köln einige der Drahtzieher der Bande geschnappt wurden, hoffte man, dass auch der florierende Handel in Mönchengladbach einbrechen würde. Doch das passierte nicht. "Jetzt ist es bedeutend ruhiger", sagt Lützen.

(RP)
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