Mönchengladbach Ein ausgebüchstes Fohlen ist unterernährt

Mönchengladbach · Das Veterinäramt hat sich in den Fall der drei Fohlen, die sich mit der Polizei eine Verfolgungsjagd lieferten, eingeschaltet. Ein Tierarzt hat Anzeichen von Mangelernährung festgestellt.

Pferdefreunde fanden das Video, das die wilde Flucht dreier Pony durch halb Mönchengladbach zeigte, beängstigend. Und zwar nicht nur wegen der offensichtlichen Panik der Tiere. Die Tiere wirken für Ponys ungewöhnlich mager. Auch das Fell, das man auf den Bildern aus dem Stall erkennen konnte, deutet auf mangelnde Pflege an.

Tatsächlich hatte auch die Polizei, die die Pferde am Pfingstsonntag nach 90 Minuten Verfolgungsjagd schließlich stoppen konnte, diesen Eindruck und legte Wert darauf, dass die Pferde einem Tierarzt vorgestellt werden. Der diagnostizierte bei einem der drei Pferde Unterernährung.

Ein weiteres habe ein Problem mit der Nase, dessen Ursache vorläufig unklar ist. Nur das dritte Pferd war demnach gesund. Für die Stadt ist dies nun Anlass sich einzuschalten: "Das Veterinäramt hat den Fall übernommen. Wir werden die Pferde untersuchen, um festzustellen, ob wir eingreifen müssen", sagte Dirk Rütten, der Pressesprecher der Stadt.

Zu klären sein wird auch noch, ob das Gatter der Weide an der Sonnenstraße ausreichend gesichert ist. Offenbar stellte es für die drei Ponys kein großes Hindernis da. Die Eigentümerin der Pferde unterhielt offenbar früher einen Pferdehof, den es aber inzwischen nicht mehr gibt.

Sowohl für die Polizei als auch für die Stadt ist die Eigentümerin nach Informationen der RP keine Unbekannte. Die Mönchengladbacherin meldete derweil über die Bild-Zeitung schon einmal Ansprüche gegenüber der Polizei an. Die Flucht sei für die Tiere viel zu viel gewesen. Sie habe eine Anwältin eingeschaltet. Davon wusste man bis Dienstag bei der Polizei indes noch nichts.

Derweil werden mehrere private Autobesitzer und wohl auch die Polizei von der Besitzerin oder deren Versicherung Geld haben wollen, um ihre Autos reparieren zu lassen. Die Pferde hatten mehrere Fahrzeuge touchiert und dabei Außenspiegel abgerissen und Beulen hinterlassen. Die Polizei hatte acht Streifenwagen und einen Hubschrauber gebraucht, um die drei Ponys zu stoppen. Dass deren Flucht quer durch die Stadt vergleichsweise glimpflich endete, ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass am frühen Pfingstsonntag nur sehr wenige Autofahrer auf den Straßen unterwegs waren.

(rp)
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