Mönchengladbach Stadt erlebt einen Veranstaltungs-Boom

Mönchengladbach · Diesen Sommer ist deutlich mehr los als in den vergangenen Jahren. Das gibt Grund zur Freude, bereitet aber auch Schwierigkeiten: Organisationsaufwand und Konkurrenzdruck steigen. Laut MGMG ist bald eine Grenze erreicht.

Mönchengladbach erlebt einen Veranstaltungs-Boom: CSD, Bierbörse & Co.
Foto: Knappe, Jörg (jkn)

Die Bierbörse auf dem Geroplatz, der Christopher Street Day am Harmonieplatz, das Street Food Festival an der Trabrennbahn, die Pool-Party im Nordpark und das City-Slide-Event auf der Hindenburgstraße - die Zahl der Außenveranstaltungen, für die in diesem Jahr Genehmigungen beantragt worden sind, ist im Vergleich zu den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Die Stadt erlebt in diesem Sommer einen regelrechten Veranstaltungs-Boom.

Mönchengladbach erlebt einen Veranstaltungs-Boom: CSD, Bierbörse & Co.
Foto: Ilgner Detlef (ilg)
Das war das "Kunstgewschwister-Event" in Mönchengladbach
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Hinzu kommen jährlich wiederkehrende Veranstaltungen und Veranstaltungsreihen wie Schützenfeste, die Konzerte im Sparkassenpark oder das Eine-Stadt-Fest. Der Greta-Markt und das Turmfest sind zudem in diesem Jahr stark gewachsen. Peter Schlipköter, Geschäftsführer der Marketinggesellschaft MGMG, hat eine simple Erklärung für den großen Zuwachs: "Vorreiter wie Micki Hilgers mit seinen Sparkassenpark-Konzerten oder auch der Initiativkreis mit seinen Vorträgen berühmter Persönlichkeiten haben gezeigt, dass hier in der Stadt einiges machbar ist. Das macht anderen Mut, hier auch etwas zu versuchen."

Mönchengladbach erlebt einen Veranstaltungs-Boom: CSD, Bierbörse & Co.
Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Micki Hilgers sieht noch einen anderen Trend: "Modeerscheinungen wie City-Slide oder auch die Bierbörse kommen in kleinere Städte, wenn sie die großen Städte bereits abgegrast haben." Er freue sich über die Konkurrenz und empfinde die Veranstaltungsszene momentan als "gesunde Mischung".

Christopher Street Day 2015 in Mönchengladbach
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Rheydt feiert zum zweiten Mal den CSD

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Foto: Theo Titz

Trotz aller Freude: Das große Interesse von Veranstaltern an der Stadt sorgt auch für Schwierigkeiten - zunächst einmal auf organisatorischer Ebene. "Die Mitarbeiter im Ordnungsamt stellen fest, dass der Beratungsbedarf für Veranstalter, die neu in der Stadt sind, deutlich höher ist, als bei Organisatoren, die mit den Gegebenheiten bereits vertraut sind", sagt Stadtsprecher Dirk Rütten. Zudem nehme der Koordinierungsaufwand zu. Das Ordnungsamt habe deshalb einen "runden Tisch" angeregt, bei dem sich die bei Events beteiligten Behörden und Institutionen regelmäßig über die Planungen austauschen. So ließen sich leichter Standards festlegen, beispielsweise für Auflagen zur Abfallvermeidung.

Das Ordnungsamt braucht triftige Gründe, um eine Veranstaltung abzulehnen, beispielsweise Sicherheitsmängel oder eine unzumutbare Lärmbelästigung für die Anwohner. Peter Schlipköter sorgt sich allerdings um ganz andere Dinge: "Die Qualität der Veranstaltungen muss gut sein. Wir brauchen seriöse Anbieter. Und wir müssen aufpassen, dass die Parallelität nicht zu groß wird. Innerhalb von zwei Wochen eine Bier- und eine Weinbörse auf dem Geroplatz abzuhalten, wäre sicherlich zu viel des Guten." Es käme nun darauf an, dass Veranstaltungen, die "zur Stadt gehören", wie beispielsweise der Greta-Markt, nicht durch externe Veranstalter "kaputt gemacht werden". Langsam sei, so Schlipköter, eine Zahl an Veranstaltungen erreicht, die eine Stadt in der Größenordnung von Mönchengladbach vertragen könne. Zudem wünscht sich der städtische Marketingchef, dass das Thema Hockey wieder eine größere Rolle spielt. Konzertveranstalter Hilgers sieht die Lage entspannter. "Der Markt entscheidet schon, welche Veranstaltung überlebt oder nicht."

Mehr zu den Veranstaltungen diesen Sommer lesen Sie auf Seite C 5.

(RP)
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