Mönchengladbach Flüchtlinge bekommen eine Gesundheitskarte

Mönchengladbach · Erkrankte Flüchtlinge müssen ab sofort nicht mehr vor dem Arztbesuch zum Sozialamt, um sich dort eine entsprechende Bescheinigung zu holen. Nordrhein-Westfalen führt als erstes Flächenland eine Gesundheitskarte für Flüchtlinge ein.

So verteilen sich Flüchtlinge auf Europa
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Foto: Köhlen, Stephan (TEPH)

"Mit der NRW-Gesundheitskarte schaffen wir die Voraussetzungen zur Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung von Flüchtlingen und zur Entlastung der Kommunen", erklärte Gesundheitsministerin Barbara Steffens. "Flüchtlinge, die akute Schmerzen haben oder krank sind, sollen künftig direkt zu einer Ärztin oder einem Arzt gehen können - wie jeder andere Mensch in Deutschland auch."

Die beiden für NRW zuständigen AOKs, die Novitas BKK, die Knappschaft, die DAK Gesundheit, die Techniker Krankenkasse, die Barmer GEK und die IKK classic haben die Vereinbarung mit unterzeichnet. Darin heißt es: "Die Vertragsparteien sind sich einig, dass sich alle Krankenkassen an der Vereinbarung beteiligen sollen und eine gleichgewichtige Verteilung der zu betreuenden Personen durch die beitretenden Gemeinden auf die teilnehmenden Krankenkassen anzustreben ist. Aus verwaltungsökonomischen Gründen wird eine Zuordnung der einzelnen Gemeinden zu je einer teilnehmenden Krankenkasse angestrebt."

"Durch diese Vereinbarung wird die Gesundheitsversorgung der Asylbewerber eindeutig verbessert", sagte Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest: "Die Krankenkassen stellen ihre Kompetenz zur Verfügung, damit die Flüchtlinge Zugang zu medizinischen Leistungen bekommen. Jeder bekommt eine Gesundheitskarte, und damit ist allen gedient: Der Hilfebedürftige wird diskriminierungsfrei versorgt, die Ärzte und Krankenhäuser bekommen die Leistungen unkompliziert und zuverlässig ohne zusätzliche Bürokratie bezahlt." In Mönchengladbach gibt es bereits einstimmige Ratsbeschlüsse für die Einführung der Gesundheitskarte für Flüchtlinge.

(RP)
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