Mönchengladbach Mönchengladbach in zweieinhalb Stunden

Mönchengladbach · Die neue Stadtrundfahrt "Mönchengladbach mit dem Bus entdecken" der Marketing-Gesellschaft Mönchengladbach (MGMG) führt durch die beiden Zentren der Stadt und zur Bolten-Brauerei. Gabi Stratner und Sylvia Bradtmöller arbeiteten die neue Route aus.

In 180 Minuten durch Mönchengladbach
6 Bilder

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Gestartet wird am Geroplatz. "Hier ist die schönste Silhouette der Stadt am Geroweiher mit der Sicht auf das Münster", sagt Gabi Stratner. Das Erste, worauf sie und Sylvia Bradtmöller aufmerksam machen, sind die Stadtmauerreste.

Gabi Stratner beginnt mit der Entstehungsgeschichte der Stadt. Während dessen fährt der Bus gemütlich die Hittastraße entlang und biegt auf die Aachener Straße ab. Denn das nächste Ziel ist die Santander Consumer Bank, deren Hauptzentrale in Mönchengladbach steht. Am Bankgebäude vorbei geht es weiter Richtung Alter Markt. Dabei erwähnt Gabi Stratner das Haus von Luise Gueury auf der linken Seite und ihre großmütige Spende an die Stadt nach ihrem Tod.

Auf dem Alten Markt angekommen, geht es weiter mit der nostalgischen Erzählung Mönchengladbachs. Bei dem kurzen Stopp werden der Graf Balderich mit seiner Frau Hitta, das St. Vith neben der Citykirche und der Kapuzinerplatz zum Thema.

Bei einer Stadtrundfahrt durch Mönchengladbach darf natürlich nicht die Haupteinkaufsstraße fehlen, und so fährt der Bus auf der Tour mit einer Sondergenehmigung die Hindenburgstraße runter. Dabei erzählt Gabi Stratner, dass die Gegend zeitweise ein Judenviertel war, und die kleine Mauer Richtung Stiftisches Humanistisches Gymnasium Reste des hinteren Stadttores sind.

Die Hindenburgstraße weiter Richtung Bismarckstraße, an allen Einkaufsläden vorbei, macht der Bus seinen zweiten Stopp zwischen dem Einkaufszentrum Minto und dem Sonnenhausplatz mit den Eseln. "Sie sind vor allem bei kleinen Kinder beliebt. Und zum Glück haben auch alle ihre Schwänzchen zurück", sagt die Stadtführerin.

Als der Bus in Höhe von Galeria Kaufhof ist, lässt Gabi Stratner ein Bild herum reichen, dass das Gebäude vor der Zeit des Kaufhofs zeigt. Der Bus fährt links weiter auf die Bismarckstraße Richtung Kaiser-Friedrich-Halle - vorbei an Heinemann. "Die Konditorei ist besonders für ihre Champagner-Trüffel berühmt. Die muss man probiert haben", empfiehlt Gabi Stratner ihren Kolleginnen und Kollegen. Kurz wird das BIS auf der linken Seite für einen kulturellen Ausflug vorgeschlagen. Der Bus passiert die Kaiser-Friedrich-Halle und biegt rechts auf die Mozartstraße ab. "Dieses Viertel wird auch Lappland genannt. Denn hier ließen sich die reichen der Textilindustrie ihre Villen bauen. Sie verdienten ihr Geld im wahrsten Sinne des Wortes mit Tuch-Lappen", sagt Stratner. Das nächste Ziel der Rundfahrt ist die Franziskanerkirche und der Bunte Garten gegenüber. Gabi Stratner erklärt: "Den Namen erlangte der Park durch einen Preis in den 1930er Jahren. Zur Auswahl stand auch die Bezeichnung ,Adolf-Park'. Wir können also von Glück sprechen." Nach dem dritten Stopp geht es weiter Richtung Wasserturm. Auch hier reichen die Stadtführerinnen ein Foto durch den Bus. "Komplett erfassen kann man den Turm nicht, wenn man im Bus sitzt", sagt Stratner.

"Im Keller des Studentenwohnheims wird ein Archiv von Glaskunst vermutet", sagt Gabi Stratner, als der Bus den Metzenweg entlang fährt. Die Fahrgäste passieren die Kletterkirche. Weiter geht's über die Waldnieler Straße an Achter und Ebels vorbei. "Der Gladbacher sagt dazu A und E. Und der Chef Rolf A. Königs ist unter anderem der Präsident von Borussia Mönchengladbach ", sagt Stratner.

Entlang der Hittastraße und an der Brauerei Jöris fällt einem auf, an wie vielen Gebäuden der Stadt Bolten-Schilder hängen. Spätestens da wird klar, wieso Gabi Stratner und Sylvia Bradtmöller die Korschenbroicher Brauerei mit ins Programm der Rundfahrt aufnahmen. Das nächste Ziel der Tour ist der Rheydter Marktplatz. Dabei fahren die Stadtführer bei ihrer Generalprobe an der St.-Josefs-Kirche in Hermges, der Hochschule Niederrhein und der Baustelle der zukünftigen Textilakademie sowie dem Blauhaus vorbei.

Der Zwischenstopp ist zwischen dem Hugo-Junkers-Gymnasium und dem Maria-Lenssen-Kolleg. "Maria Lenssen ist die einzige Ehrenbürgerin der Stadt", sagt Stratner.

Auf dem Weg zum Rheydter Marktplatz wechseln die Stadtführerinnen, und Sylvia Bradtmöller informiert die Fahrgäste weiter über die Besonderheiten der Stadt. Bei einer Pause am Marktplatz wird seine Entstehung, die Geschichte des Karstadt-Gebäudes und der evangelischen Hauptkirche in Rheydt thematisiert. Auch hierzu zeigen Fotos den Fahrgästen die Entwicklungsschritte des Platzes.

Weiter geht es vorbei am Gymnasium an der Gartenstraße und hin zum Monforts-Quartier. Erneut wird die besondere Bedeutung der Textilindustrie in der Stadtgeschichte bewusst.

Was auf dem Programm zur Rheydter Geschichte nicht fehlen darf, ist Schloss Rheydt. Kurz am Volksgarten und dem gegenüberliegenden Volksbad vorbei, sagt Bradtmöller: "Peter Krall wollte den Bewohnern der Stadt eine Möglichkeit zum Entspannen geben. Als die Arbeitsaufträge knapp wurden, plante Krall den Garten."

Am Schloss Rheydt angekommen, wendet der Bus auch schon wieder. Zum Abschluss geht es zur Bolten-Brauerei. Dort gibt es einen einstündigen Rundgang mit einem kulinarischen Ende. Vom Wasser bis hin zum fertigen Produkt in der Flasche erfahren die Gäste alles über die älteste Altbier-Brauerei der Welt. "Wir wollen mit der kleinen Führung Appetit auf ein nächstes Mal in der Brauerei machen", sagt Stratner.

Mit dem Besuch in der Altbier-Brauerei wollen die Stadtführer ein neues Publikum ansprechen. "Diese Tour werden wir ein Jahr lang anbieten, und dann erstellen wir eine neue für ein anderes Publikum", sagt Bradtmöller. Dabei sind es nicht nur Mönchengladbacher, die ihre Heimatstadt neu entdecken wollen. "Die Hälfte der Interessierten kommen aus den Nachbarstädten", sagt Udo Jansen von MGMG.

Die Flyer für die neue Stadtrundfahrt gibt es auf der Internetseite der Stadt Mönchengladbach und auf der MGMG-Website.

(nije)
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