Mönchengladbach Bert Wollersheim kam mit Feuerwerk zur Hells-Angels-Party

Mönchengladbach · Erst Körperkontrolle, dann Rotlicht-König Bert Wollersheim: Mehrere Hundert Rocker aus ganz Europa kamen zur Neuauflage der Hells-Angels-Party nach Mönchengladbach. Die Polizeisperren waren eine Herausforderung für den Verkehr. Es blieb aber friedlich.

Mönchengladbach: Polizei und Bert Wollersheim bei Hells-Angels-Party (Mai 2016)
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Polizei und Wollersheim bei Hells-Angels-Party

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Foto: Theo Titz

"Bald wird er auftreten", der 27-jährige Rocker Ramin Yektaparast vertröstet am frühen Abend die Gäste, die auf den Stargast des Abends warten. Rotlicht-König Bert Wollersheim hatte sich angesagt. Bis nach 22 Uhr sollte es mit dem Auftritt nichts werden. Yektaparast, der Chef der Hells-Angels-Ortsgruppe "MG City" lenkte lieber etwas verärgert das Gespräch auf ein anderes Thema: "Die Polizei hat einige nicht reingelassen." Auch eine Harley Davidson soll still gelegt worden sein. Angeblich Probleme mit dem TÜV.

Davon war vor der Diskothek Kabelbrand nichts zu spüren. Schon seit Samstagmittag bereitete die Polizei die Ankunft der Rocker vor. Alle Zufahrtswege wurden abgesperrt. Jeder Rocker musste durch eine Körperkontrolle. Auch ihre Fahrzeuge wurden genau kontrolliert. Die Rocker ließen die Polizeiprozedur ruhig über sich ergehen - einige hatten bereits eine längere Fahrt hinter sich gebracht. Hells-Angels-Mitglieder der Charter -wie die Ortsgruppen genannt werden- West Side, Siegen, Boppard, Heilbronn oder Mannheim wurden gesehen. Einige kamen sogar aus den Niederlanden und der Schweiz.

Bereits im Herbst luden die Hells Angels "MG City" zu einer großen Party mit 500 Gästen. Bei der Neuauflage an diesem Wochenende wurden es noch mehr. Geboten wurde neben Rotlicht-König Wollersheim eine Robotershow, Gogo-Girls, Oben-Ohne-Bedienung und ein Feuerwerk. Pünktlich zum Feuerwerk um 22:30 Uhr tauchte dann auch der erwartete Wollersheim auf. Auch er musste durch die Polizeikontrolle. Mit seiner Leopardenhose und ausgestattet mit reichlich Schmuck verschwand er schnell im Inneren der Disko. Unter den Gästen war auch der Vater von Pierre Vogel, der als einer der bekanntesten und einflussreichsten Prediger der deutschen Salafistenszene gilt. Auch der Rapper Manuellsen war ebenfalls anzutreffen. Einen Auftritt gab es von ihm aber nicht: "Ich bin heute privat hier. Mein neues Album kommt erst im Herbst."

Für die Polizei in Mönchengladbach ist der Einsatz rund um die Hells-Angels-Party nicht der einzige Großeinsatz an diesem Samstag gewesen. Erst am Nachmittag traf sich in Neuwerk die rechtspopulistische Bewegung "MG steht auf" zu einer Kundgebung. Das Bündnis "MG stellt sich quer" hatte eine Gegendemo durchgeführt. Auch hier gab es für den Verkehr etliche Sperrungen.

(gap/dafi)
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