Prozess in Mönchengladbach Haftstrafe für Mutter von Baby Leo gefordert

Mönchengladbach · Der kleine Leo aus Mönchengladbach wurde über Stunden gequält, bis sein Vater ihn ermordete. Die Mutter will nebenan tief und fest geschlafen haben. Die Anklage glaubt ihr nicht und fordert nun eine Gefängnisstrafe.

 Die Angeklagte vor Gericht (Archivbild von November).

Die Angeklagte vor Gericht (Archivbild von November).

Foto: dpa, rwe fpt

Mehr als sechs Jahre Haft hat die Anklage am Landgericht Mönchengladbach für die Mutter gefordert. Die Frau steht nach der Ermordung ihres Sohnes durch den Vater zum zweiten Mal vor Gericht. Ein erstes Urteil gegen die 27-Jährige zu zwei Jahren Haft auf Bewährung wegen Misshandlung durch Unterlassen hatte der Bundesgerichtshof aufgehoben.

Der Vater habe das Neugeborene im Oktober 2015 über Stunden im Wohnzimmer gequält, während die Frau nebenan im Schlafzimmer lag und trotz der Schreie ihres Kindes nicht eingeschritten sei, stellte die Anklage am Montag in ihrem Plädoyer fest. Die Mutter habe damit rechnen müssen, dass ihr Mann den Säugling misshandelte und in Todesgefahr brachte. Die Anklage forderte sechs Jahre und sechs Monate Haft wegen Körperverletzung mit Todesfolge durch Unterlassen.

Die Mutter habe tief geschlafen und die Schreie des Neugeborenen nicht gehört, stellte dagegen die Verteidigung fest. Sie forderte eine Bewährungsstrafe.

Das Landgericht hatte den Vater im Mai 2016 unter anderem wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt.

(lsa)
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