Mönchengladbach Müll nervt auch die Schüler

Mönchengladbach · Die Klasse 5a der Gesamtschule Stadtmitte beteiligt sich am Kreativwettbewerb "Ich mags sauber" mit eigenen Videos, Zeichentrickfilmen und vielem mehr. Anfang Juni entscheidet eine Jury über die Platzierungen.

 Beim Umweltprojekt "Clean ist cool" sind die Kinder aus der Klasse 5a der Gesamtschule Stadtmitte beteiligt (v.l.): Antonia (11), Melissa (10), Lea-Sophie (10), Pia-Larissa (12) und Saskia (11).

Beim Umweltprojekt "Clean ist cool" sind die Kinder aus der Klasse 5a der Gesamtschule Stadtmitte beteiligt (v.l.): Antonia (11), Melissa (10), Lea-Sophie (10), Pia-Larissa (12) und Saskia (11).

Foto: Jörg Knappe

Drei Jungs im Kapuzenpulli, die Kapuze lässig über den Kopf gezogen, kommen aus der Schule, reden über die letzte Klassenarbeit und werfen achtlos ihren Müll auf die Straße - Schnitt. Dieselben Jungen, jetzt im T-Shirt und nicht vermummt, beschließen, aufzuräumen und beginnen, Müll auf dem Schulhof, von Wegen und Beeten einzusammeln. Das ist das Video, das Philipp, Jakob, Tiam und Julian zusammen gedreht haben. Als Beitrag zum Kreativwettbewerb "Ich mags sauber". Und weil es ihnen so viel Spaß gemacht hat, haben sie natürlich auch noch Outtakes angefügt, die kleinen Schnipsel, auf denen misslungene, aber lustige Szenen zu sehen sind. "Wir hatten Spaß und haben etwas für die Umwelt getan", fasst Jakob zusammen. Ist Müll ein Problem für ihn? "Müll nervt wirklich", sagt der Elfjährige.

Die Klasse 5a der Gesamtschule Stadtmitte, zu der die vier Videofilmer gehören, beteiligt sich mit ihrer Klassenlehrerin Vanessa Wiechmann am diesjährigen Umweltprojekt Clean ist cool, zu dem die Initiative Clean-up MG, und die Rheinische Post in Kooperation mit der Mags und der Stadtsparkasse eingeladen haben. In Gruppen haben sich die Schüler kreativ mit der Müllproblematik auseinandergesetzt. Antonia, Melissa, Lea-Sophie, Pia-Larissa und Saskia zum Beispiel haben sich ein kleines Puppentheaterstück ausgedacht, Kulissen und kleine Figuren gebastelt und die Szenen in Form eines Zeichentrickfilms in einzelnen Fotos festgehalten. Weil das Wettbewerbsende näher rückt, sind sie immer noch konzentriert bei der Arbeit, denn mit ihrer ersten Version waren sie nicht zufrieden. "Das Bild war verknickt, und der Ton schlecht", erklärt Saskia den zweiten Anlauf. Die fünf Mädchen haben nicht nur ihren Spaß an der Umsetzung der Geschichte, sie haben auch inhaltlich und persönlich etwas mitgenommen. "Müll zu vermeiden ist schon sinnvoll", sagt die elfjährige Antonia. "Früher habe ich zu Hause immer Trinkpäckchen getrunken, das mache ich jetzt nicht mehr." Sie hat die Müllmenge beeindruckt, die sie mit Klassenkameraden bei der "Frühjahrsputz"-Aktion aus dem angrenzenden Vituspark herausgeholt hat. Sogar eine Autobatterie sei dabei gewesen.

Die 5a setzt sich seit zwei Monaten intensiv mit den Themen Müll, Recycling und Abfallvermeidung auseinander. Die Schüler haben sich von der Arbeit der Mülldetektive erzählen lassen und sich damit beschäftigt, wie der Müll ins Meer kommt. Sie haben aus alten Plastikflaschen bunte Quallentiere gebastelt, die nun im Klassenraum von der Decke hängen, waren beim Frühjahrsputz aktiv und haben an der Umweltolympiade teilgenommen. "Wir haben auch auf der Klassenfahrt versucht, Müll zu vermeiden", erklärt Klassenlehrerin Vanessa Wiechmann. "Die Schüler sind für das Thema sensibilisiert."

Und jetzt sind sie kreativ bei der Sache. "Die meisten wollten gern Videoclips drehen", sagt die Pädagogin. "Das war allerdings nicht ganz einfach." In der Tat - das berichten auch Philipp und Chris. Das Überspielen und das Schneiden des Clips erwies sich als schwierig. "Als ich den Clip endlich hatte, musste ich ins Bett", schildert Philipp die Tücken des Alltags. Sein Klassenkamerad Chris durfte länger aufbleiben, schnitt den Film zusammen, speicherte aber nicht richtig ab. Fallstrick der Technik, den die meisten kennen dürften. Also sitzen auch die beiden noch da und arbeiten an ihrem Beitrag. Frustriert sind sie aber trotzdem nicht. "Es hat Spaß gemacht, auch wenn wir uns zwischendurch aufgeregt haben", sagt Philipp.

Bis Ende der Woche müssen die Beiträge eingereicht sein, Anfang Juni entscheidet eine Jury über die Platzierungen.

(arie)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort