Mönchengladbach Museum sucht Pfleger für Apfelbäumchen

Mönchengladbach · Mit "ökologischen Interventionen" setzt das Museum Abteiberg sein vor drei Jahren begonnenes Projekt "Ein ahnungsloser Traum vom Park" fort. Samstag ist Auftakt der neuen Phase im Hans-Jonas-Park.

 Tanja Goethe pflanzt nicht nur Beinwell, sie malt das Raubblattgewächs auch: im Hintergrund ein Teller-Medaillon mit Beinwellständen, Bienen und Hummeln. Die Doppelplatte auf dem Beet (vorne) widmet die Kölner Künstlerin dem englischen Naturforscher Hans Sloane.

Tanja Goethe pflanzt nicht nur Beinwell, sie malt das Raubblattgewächs auch: im Hintergrund ein Teller-Medaillon mit Beinwellständen, Bienen und Hummeln. Die Doppelplatte auf dem Beet (vorne) widmet die Kölner Künstlerin dem englischen Naturforscher Hans Sloane.

Foto: Isabella Raupold

Auch wenn es seinen baulichen Bestand, wie es scheint, vorerst nicht wird erweitern können, muss das Museum Abteiberg dennoch nicht darauf verzichten, sich als Element eines Arsenals von Kultur- und Bildungseinrichtungen am Abteiberg zu begreifen. Und gar als Kern einer Parklandschaft, die vom Münstergarten über den Skulpturenhang am Museum bis zum Hans-Jonas-Park reicht und am neuen Platz vor dem Minto in die neue Mitte der Stadt einmündet.

"Ein ahnungsloser Traum vom Park" heißt das vor drei Jahren gestartete Projekt, das die Parkräume künstlerisch neu definiert. Die Phase 2.2 bricht am Samstag an. Diesmal bestimmt ein ökologischer Ansatz das Programm, das Museumspädagoge Uwe Riedel gestern vor Ort im Park, auf dem Karree unterhalb der Pergola hinter dem Haus Erholung, vorstellte. Schon hat es den Namen Belvedere weg.

Sechs junge Apfelbäume wachsen dort seit April, gestützt von hölzernen Pflanzpfählen. Denn der Apfel ist ein Aspekt der doppelten landschaftlichen Intervention. Die Stadtsparkasse stiftet insgesamt 100 Apfelbäume. "Für zehn haben wir schon Baumpaten gefunden", meldet Riedel, "für die anderen 90 suchen wir noch Betreuer." Die sechs Bäumchen der Pilotserie werden übrigens von Schülern des benachbarten Humanistischen Gymnasiums gepflegt. "Diese Aufgabe, die bei Apfelbäumen unerlässlich ist, kann das städtische Grünflächenamt nicht leisten", erklärt Riedel. Daher werden nun Paten gesucht. Interessierte melden sich unter Telefon 02161 25-2631 im Museum Abteiberg. Oder per Mail unter mail@museum-abteiberg.de.

Jeder Baumpate erhält Gelegenheit, seinen von der Stadtsparkasse gestifteten Apfelbaum an bestimmten Standorten im öffentlichen Stadtraum anzupflanzen. Damit nimmt die Künstlerin Antje Majewski, welche die Aktion konzipierte, auf ein historisches Gemeinrecht des Mittelalters Bezug: die Allmende. Im Oktober bietet die Volkshochschule den Apfelpaten einen Baumpflege-Workshop an. Die reifen Früchte im Belvedere-Park und später auch an den anderen Standorten können von jedem Bürger gepflückt und verzehrt werden. "Diese Äpfel gehören allen", versichert Stadtsprecher Wolfgang Speen.

Eine weitere Intervention in Sachen Vegetation hat die in Köln lebende Künstlerin Tanja Goethe längs des Hohlwegs hinter der Sporthalle des HUMA vorgenommen: Sie hat Beete angelegt, die vorwiegend vom Gemeinen Beinwell bevölkert werden, einer mehrjährigen Staudenpflanze, der heilende Wirkung zugeschrieben wird.

(RP)
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