Mönchengladbach Musikschüler schaffen Adventsstimmung

Mönchengladbach · Beim Weihnachtskonzert der Musikschule sorgten Chöre und Ensembles für ein abwechslungsreiches Programm. Theaterchef Michael Grosse las zwischendurch anspruchsvolle Geschichten und Gedichte - von Lessing bis Schweitzer.

 Bei diesem Kopfschmuck ist es keine Frage mehr, was die Violis gerade spielen. Die Noten von "Rudolph, the red-nosed Reindeer" liegen auf den Notenständern. Michalina Knull-Mausen dirigiert.

Bei diesem Kopfschmuck ist es keine Frage mehr, was die Violis gerade spielen. Die Noten von "Rudolph, the red-nosed Reindeer" liegen auf den Notenständern. Michalina Knull-Mausen dirigiert.

Foto: Knappe, Jörg

Schon beim Betreten der Kaiser-Friedrich-Halle erklingen weihnachtliche Töne. Einige Blechbläser stehen im Foyer und intonieren Weihnachtslieder. Bis nach oben in den Saal sind die Klänge zu hören und erfüllen die KFH mit einer wohligen Atmosphäre.

Christian Malescov steht am Eingang des Saals, begrüßt die Besucher des Weihnachtskonzerts der von ihm geleiteten Musikschule persönlich und wünscht einen entspannten Abend mit viel schöner Musik. "Uns ist ein Kindlein geboren" heißt das Konzert und Kinder sind tatsächlich die Hauptakteure auf der Bühne. Der Saal ist rappelvoll und nun öffnet sich der große, rote Vorhang. Das Konzert beginnt.

Das Inklusionsensemble bestreitet zusammen mit Kindern der Singschule den Auftakt. Rolf Zuckowskis "Denn es ist Weihnachtszeit" singen die Kinder, die vor einigen Tagen noch zusammen mit der Remember Band für einen Höhepunkt der Christmas Classics in der Christuskirche gesorgt haben.

Auch beim Weihnachtskonzert der Musikschule begeistern die kleinen Sänger in Mützen, Schals und Ohrenwärmern das Publikum. Und sie können nicht nur die Lieder des wohl bekanntesten Autors von Kinderliedern. Hoffmann von Fallerlebens "Fröhliche Weihnachtszeit" singen sie genauso sicher. Die Besucher im Publikum strahlen und spenden den Kindern lange anhaltenden Applaus.

Weil im Weihnachtskonzert viele verschiedene Chöre und Ensembles auftreten, muss zwischendurch auf der Bühne umgebaut werden. Dazu wird nach jedem Block der Vorhang kurz geschlossen.

Die Zeit dazwischen überbrückt Michael Grosse, Generalintendant des Theaters Krefeld und Mönchengladbach, mit vorgelesenen literarischen Texten. Als Vorlagen hat der ausgebildete Schauspieler unter anderem Geschichten und Gedichte von Lessing, Albert Schweitzer und Dezsö Kosztolányi ausgewählt. Zwar sind sie nicht immer ganz kurz und nicht unbedingt kindgerecht, doch dafür ausnehmend anspruchsvoll und künstlerisch hochwertig.

Das Streichorchester Violis sorgt da für mehr unmittelbaren Spaß. Das Orchester spielt klassische Weihnachtslieder wie "Alle Jahre wieder" und "Stille Nacht" und zwischendurch gibt es kleine Sketche. So ruft einer der Jungen immer wieder: "Spielen wir jetzt Rudolph? Bitte!" - und plötzlich behaupten alle Kinder, ihre Geigen seien verstimmt.

Dirigentin Michalina Knull-Mausen scheint zu verzweifeln. Natürlich ist alles nur gespielt. Auch als das Orchester ohne Vorwarnung plötzlich "All you need is love" spielt und die Dirigentin damit überrumpelt. Zum Schluss dürfen die Kinder tatsächlich den heiß ersehnten Evergreen "Rudolph, the red-nosed Reindeer" spielen. Dazu setzen sie sich flugs rote Rentier-Geweihe auf die Köpfe.

Das Jugendblasorchester unter John Kikken sorgt für den Abschluss des ersten Konzertteils, bevor es mit dem Streichorchester und Ballett in die zweite Runde geht. Nach dem beschwingt aufspielenden Akkordeonensemble, das sich auf russische Lieder spezialisiert hat (Leitung: Olena Kolo) spielt als Höhepunkt des Weihnachtskonzerts "Uns ist ein Kindlein heut geborn" das Jugendsinfonieorchester. Musikschulleiter Christian Malescov steht am Dirigentenpult, schaut ins Publikum und ist selig. Er wünscht allen: "Frohe Weihnachten".

(cli)
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