Mönchengladbach Muslime an Mittelstraße: Hausverbot für Salafisten

Mönchengladbach · Muslime vom Verein "Masjid-Arrahman", die sich in Gebetsräumen an der Mittelstraße treffen, haben sich gestern deutlich von den Salafisten distanziert. "Wir haben mit diesen Leuten nichts zu tun. Pierre Vogel hat bei uns Hausverbot", sagte Khalid Triqui, Mitbegründer des islamischen Vereins. Das Auftauchen einer Internetseite mit dem Vereinsnamen "Masjid-Arrahman", dem Hinweis "Einladung zum Paradies" und Links zu Videos des islamistischen Predigers Pierre Vogel, der vom Verfassungsschutz beobachtet wird, kann sich Triqui nicht erklären.

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Foto: afp, FETHI BELAID

Vor mehreren Jahren seien ein paar Jugendliche von "Masjid-Arrahman" in die Eickener Moschee gegangen, weil dort auf Deutsch gepredigt wurde. Das sei zu einer Zeit gewesen, bevor bekannt wurde, dass die Muslime dort unter Beobachtung des Verfassungsschutzes stehen, berichtet der Vereins-Mitbegründer. Einige von ihnen seien mittlerweile wieder zurückgekehrt. "Es sind junge Leute, die bei den Salafisten nicht in vorderster Reihe standen, sondern eher in der vierten oder fünften. Wir versuchen sie zu re-integrieren", sagt Triqui. "Wir wollen diese Jungen nicht verlieren."

Bereits im Dezember 2010 war in der Bezirksvertretung Süd davon berichtet worden, dass dem Bauordnungsamt ein Antrag auf Umnutzung des Gebäudes an der Mittelstraße von einem bestehenden Gebetsraum in eine Moschee vorliegt.

Wie Stadtsprecher Wolfgang Speen bestätigte, stellte der islamische Verein "Masjid-Arrahman", eine Bauvoranfrage. Für die neue Moschee soll ein Teil von ehemaligen Lagerhallen abgerissen werden. Wie Triqui gestern erläuterte, gebe es zwar den Wunsch nach einer neuen Moschee. Für einen zeitnahen Bau fehle aber das Geld.

Der islamische Verein, der von Marokkanern gegründet wurde, war bis jetzt immer unauffällig geblieben. "Wir kooperieren mit dem Integrationsrat", sagt Triqui, der seit 1987 dabei. Freitags kommen bis zu 500 Muslime in die Gebetsräume an der Mittelstraße. "Bei so vielen Menschen können wir natürlich nicht jeden einzeln kontrollieren", berichtet Triqui. Pierre Vogel und Sven Lau aber kenne man, "die kommen bei uns nicht rein", sagt das Vereinsmitglied.

Bei "Masjid-Arrahman" werde man nun nachprüfen, wie die fragwürdige Internetseite ins Netz kam und wer dafür verantwortlich ist.

(RP/ila)
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