Mönchengladbach Na dann prosit: 14 gute Nachrichten für 2014

Mönchengladbach · Etliche wichtige Entscheidungen stehen 2014 an. Wir sagen Ihnen mit frischem neujährlichen Optimismus, warum sie positiv ausfallen werden.

Diese Stars kommen 2014 nach Gladbach
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1 NEUE MEHRHEITEN Ist das nicht schön? Nach dem 25. Mai wird wieder eine feste Mehrheit im Stadtrat den Bürgerwillen vertreten, nach über einem Jahr Macht-Vakuum seit dem Ampel-Aus. Wer das sein wird? Fest steht eigentlich nur eines — eine Neuauflage der Ampel ist in etwa so ausgeschlossen wie Edward Snowden von einem Heimaturlaub. Dem bürgerlichen Lager von CDU, FDP und FWG ist's seit neustem wieder kuscheliger zumute, aber vielleicht raufen CDU und SPD sich ja auch zu einer KleiKo zusammen, einer Kleinen Koalition? Personell werden hüben wie drüben einige alte Zöpfe abgeschnitten: Heinrichs statt Beine, Finger statt Jansen-Winkeln. Welche Gemengelage zum Tragen kommen könnte, entscheiden Sie — das ist eine gute Nachricht.

2 NEUER OBERBÜRGERMEISTER Norbert Bude zum Dritten? Hans Wilhelm Reiners für die CDU? Nicole Finger für die FDP? Der ewige Grüne Karl Sasserath? Oder gar Stefan Wimmers für die FWG? Die gute Nachricht ist: Mehr Spannung war selten, denn noch nie gab es so viele qualifizierte Aspiranten auf den Posten des Stadtoberhaupts. Und es ist darum mitnichten schon ausgemachte Sache, dass am Ende eine der beiden großen Parteien mit ihrem Kandidaten vorne liegen wird.

3 NEUE EUROPACUP-HIGHLIGHTS Borussias Hinrunde war so hinreißend gut, dass es angesichts schwächelnder Konkurrenten à la Schalke schon hinreißender Dusseligkeit bedürfen wird, den Einzug in den Europapokal in der zweiten Saisonhälfte noch zu verdaddeln. Sogar die Champions League scheint möglich, und damit die Aussicht auf rauschende Fußball-Nächte gegen Mailand, Madrid oder Manchester. Am besten bratzt die Favre-Elf gleich zum Auftakt mal die Bayern weg, dann wäre der erste Pflock eingerammt. Denn wer dem Pep'schen Starensemble die erste Liga-Pleite zufügt, der darf wahrlich auf weitere gute Nachrichten hoffen.

4 NEUE STADTZENTREN Der Rheydter Marktplatz fand sich schon vor Jahresfrist in einer Auflistung der Dinge, die 2013 fertig werden sollten. Hat nicht ganz geklappt: Jetzt wird's Frühjahr, und zwar 2014, und darum ist diese gute Nachricht recycelbar. Denn wenn das Zierkirsch-Panorama erst mal fertig ist, ist die Rheydter Mitte endlich wieder ansehnlich. Die Fertigstellung der Arcaden, pardauz, sollte eigentlich auch Bestandteil dieser Liste werden, hat sich aber kurzfristig selbst für Anfang 2015 auf Wiedervorlage gelegt. Drauf freuen kann man sich trotzdem. Denn neben schon feststehenden Mietern wie Aldi wird's mit Sicherheit auch noch ein paar exquisitere geben. Und bei der Namenssuche und der Gestaltung des Platzes vor dem Sonnenhaus wird's 2014 ebenfalls viel Bewegung geben.

5 NEUES LEBEN IM NORDPARK Santander baut schon, und auch für den großen Büro-Neubau am Konrad-Zuse-Ring hat sich ein großer Mieter gefunden. Der soll voraussichtlich Ende Januar mit einigem Brimborium bekanntgegeben werden. Die Lippen von Projektentwickler Ralf Maibaum sind zwar noch versiegelt. Und das, was die Spatzen von den Dächern pfeifen — dass es sich um eine Firma aus Fernost handelt, die in der Region bereits ansässig ist —, muss sich auch erst noch bewahrheiten. Fest steht aber ungeachtet dessen: Das Areal, das sich schon in den letzten Jahren zur Vorzeige-Adresse gemausert hat, wird 2014 endgültig flügge.

6 NEUE IMPULSE DURCH DEN MASTERPLAN Gehofft hatte es jeder, geglaubt wohl nur wenige: Der Masterplan wird mittlerweile tatsächlich als städtebauliche Leitlinie wahrgenommen. Und das hat Konsequenzen, ob in der City Ost oder an der Bleichwiese. Jedes Projekt wird sich künftig daran messen lassen müssen, ob es mit dem Masterplan vereinbar ist. Und das ist eine gute Nachricht für die Stadt, denn sie wird dadurch zweifelsohne grüner, lebenswerter, menschenfreundlicher. Dass das die Sache für Investoren und die Verwaltung nicht zwangsläufig leichter macht, zeigt der Zankapfel Aurelis/Hornbach. Doch wenn OB Norbert Bude beim RP-Bleigießen in einer Figur den im Masterplan anvisierten "Gladbach-Tower" erkennt, dann ist die gute Nachricht: So utopisch ist das alles eigentlich gar nicht. Denn in Gladbach bewegt sich was.

7 NEUES CAMPUS-ENSEMBLE Apropos Masterplan: Das Monforts-Quartier an der Schwalmstraße könnte so etwas wie sein Herzstück werden, denn es liegt auf der Schnittstelle zwischen Gladbach und Rheydt — und erweitert das Hochschul-Areal. Hochwertige Gastronomie, Büros mit Loftcharakter, ein bisschen Fertigung, dazu das Textilmaschinendepot — das klingt nach einer idealen Melange aus textiler Vergangenheit und Zukunft. Und irgendwo soll auch noch die künftige Textil-Akademie NRW unterkommen. Ein paar Fahrrad- und Fußwege dazwischen, fertig ist ein sehenswertes Ensemble.

8 NEUE HEIMAT FÜR DIE POLIZEI Und schon wieder apropos: Vor wenigen Wochen sind die Vorarbeiten für den seit Jahren ersehnten und schon nicht mehr für möglich gehaltenen Neubau des Präsidiums an der Krefelder Straße gestartet. Fertig wird 2014 zwar noch nicht ansatzweise etwas, aber die Ideenbörse für die zukünftige Nutzung des Altbaus an der Theodor-Heuss-Straße wird auf jeden Fall eröffnet werden. Und die Hochschule dürfte dabei ein gewaltiges Wort mitreden. Und das nicht nur, weil die Gebäude sowohl der Hochschule als auch der Polizei gleichermaßen an den Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes (BLB) angedockt sind.

9 NEUE IDEEN FÜR DAS JHQ Baut das saudische Königshaus einen Themenpark, für den an Wochenenden dereinst selbst die Pariser den Thalys ausbuchen werden? Gibt's eine Anlaufstelle für Flüchtlinge, einen Windpark, eine Mega-Bühne für Konzerte? Gibt's alles zusammen, gar nichts davon oder was ganz anderes? Nach gefühlten 300 Ideen-Workshops sprudeln mittlerweile immerhin die Ideen. Und von deren Strahlkraft, aber auch vom zupackenden Handeln aller Beteiligten wird abhängen, ob das 420-Hektar-Areal zu einem zweiten, nur größeren Ladenhüter (und Mekka für Metalldiebe) à la Niederrheinkaserne wird — oder zu einem Filetstück, aufgrund seiner außergewöhnlichen Lage. Irgendwas mit Mekka wird also passieren.

10 NEUES INTERNATIONALES FLAIR Mönchengladbach wird 2014 internationaler. Ein niederländischer Investor baut die "Roermonder Höfe" auf der Bleichwiese, und die sollen nicht nur so heißen, sondern auch nach holländischem Wohnviertel aussehen. Durch die Expansion von Santander wird Gladbach den Gladbachern bald noch spanischer vorkommen als ohnehin schon. Internationale Konzert-Größen — von Neil Young über Placebo und 30 Seconds to Mars bis hin zu Sir Elton John — sowie Persönlichkeiten wie Weltraum-Springer Felix Baumgartner werden die Stadt bei Besuchern aus den Nachbarländern zu einem Fixpunkt auf der Landkarte machen. Das gilt auch für die Nationalelf von Kamerun, die kurz vor der WM im Borussia-Park gegen Deutschland antritt.

11 NEUE KULTURELLE GLANZLICHTER Violinistin Sarah Chang wird im November die Ohren der Gladbacher umschmeicheln. Im Museum Abteiberg werden ab April Leben und Wirken des Museums-Architekten Hans Hollein gewürdigt, denn der zählt ab 30. März 80 Lenze. Das Highlight im Theater dürfte "Der Besuch der alten Dame" von Friedrich Dürrenmatt werden; die Inszenierung von Christoph Roos hat am 1. Februar Premiere. An der Comedyfront warten unter anderem Größen wie Atze Schröder, Volker Pispers, Herbert Knebel und Dieter Nuhr auf die Gladbacher.

12 NEUER DIREKTER DRAHT NACH BERLIN Die seit dem 16. Dezember eingeführte IC-Verbindung von Aachen über Gladbach nach Berlin hat sich zwar recht schnell in die sicher wohlverdienten Weihnachtsferien verabschiedet, die sich in erster Linie durch Nicht-Bedienen der Verbindung auszeichneten. Im neuen Jahr rollen die Züge dann aber täglich. Auch per Fernbus und Gülistan Yüksel ist die Vitusstadt nun besser an Berlin angebunden. In ersterem Fall wird die Reiselustigkeit der Gladbacher darüber entscheiden, ob weitere Linien über die Stadt geführt werden, in zweiterem muss die frischgebackene Bundestagskandidatin unter Beweis stellen, welche Akzente sie setzt — und wie Gladbach davon profitieren kann.

13 NEUE BESUCHERREKORDE Wetten, dass... ? Der 2014er Veilchendienstagszug und das diesjährige Stadtschützenfest werden alle vorherigen Austragungen wie müde Aufwärmübungen erscheinen lassen. Kaiserwetter wird dafür sorgen, dass Besucherrekorde purzeln, Kamelle in Hülle und Fülle schnurstracks in die Sammeltüten fliegen und fabulöse Fanfaren paradiesische Paraden begleiten. Und vielleicht beteiligen sich die Gladbacher Jecken ja sogar noch am Ansinnen der Frohsinns-Funktionäre aus Köln, Düsseldorf, Aachen und Bonn, das närrische Treiben als Unesco-Weltkulturerbe anerkennen zu lassen? Denn lustiger oder traditioneller sind die in den anderen Städten auch nicht, und hier wird immerhin einen Tag länger gefeiert. Wie jedes Jahr. Auch das ist 'ne gute Nachricht. Wie übrigens auch die Tatsache, dass die Salafisten bei ihren nächsten Auftritten in der Stadt keine Besucherrekorde verzeichnen werden. Da geht nämlich einfach keiner hin.

14 NEUES SELBSTBEWUSSTSEIN Der Mönchengladbacher neigte bis dato stets ein bisschen dazu, ein selbstzweifelnder Nörgler auf der Nicht-Fisch-nicht-Fleisch-Grenze zwischen Alt-Gladbach und Rheydt zu sein. Durch die vielen kreativen Initiativen von Eicken bis zur Altstadt, das einmalige Engagement von Unternehmer- und Bürgerschaft von Masterplan bis Initiativkreis, die vielen neuen städtebaulichen Glanzlichter und die Aufbruchstimmung an (fast) allen Fronten könnte der Mönchengladbacher 2014 plötzlich jemand ganz anderes sein: nämlich jemand, der sich langsam an gute Nachrichten gewöhnen darf.

(RP)
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