Mönchengladbach Nach Revision: Drogenhandel erneut vor dem Landgericht

Mönchengladbach · Am 4. Juni vergangenen Jahres hatte die Zweite Strafkammer des Landgerichts einen 30-jährigen Mönchengladbacher vom Vorwurf des mehrfachen Drogenhandels freigesprochen. Doch mit dieser Entscheidung der Richter war die Staatsanwaltschaft offensichtlich nicht einverstanden. Sie legte bei dem Bundesgerichtshof (BGH) Revision ein. Der BGH reagierte und hob das freisprechende Urteil auf. Deshalb muss sich jetzt die Dritte Strafkammer des Mönchengladbacher Landgerichts noch einmal mit dem Drogenfall befassen.

Laut Anklage soll der 30-jährige Gladbacher in der Zeit von Juni 2012 bis Februar 2013 einem Komplizen in mindestens acht Fällen 50 Gramm Marihuana für 375 Euro verkauft haben. Seit Juni 2013 bis August 2013 soll der Komplize in den Niederlanden in 14 Fällen Heroin und einmal Kokain gekauft und die Drogen bei Übach-Palenberg über die Grenze nach Deutschland gebracht haben. Das nötige Bargeld soll er vom Angeklagten erhalten haben.

Vor Gericht gab der 30-jährige Mönchengladbacher jetzt ohne Weiteres zu, dass er bei vier Gelegenheiten den Mittäter bis zur deutsch-holländischen Grenze begleitet habe. Dagegen verweigerte eine junge Frau die Aussage, als sie danach gefragt wurde, ob sie dem Angeklagten bei den Drogengeschäften geholfen habe. Als sie hörte, dass sie sich nicht selbst belassen müsse, hatte die Zeugin geschwiegen. Weitere Zeugen standen dem Gericht nicht zur Verfügung. So mussten die Mönchengladbacher Richter überwachte Telefonate von Tatverdächtigen, meistens in arabischer Sprache, anhören und sich von einer Dolmetscherin übersetzen lassen.

Der Angeklagte ist bereits wegen Körperverletzung vorbestraft. Dagegen wurde der Komplize im Januar 2014 wegen unerlaubter Einfuhr von Betäubungsmitteln und wegen Drogenhandels in insgesamt 14 Fällen zu vier Jahren Haft verurteilt. Für diesen Prozess hat die Dritte Strafkammer des Mönchengladbacher Landgerichts insgesamt weitere fünf Verhandlungstermine geplant.

(RP)
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