Mönchengladbach Nach Unfall: Männer auf freiem Fuß

Mönchengladbach · Im Verkehrskommissariat werden Fasern aus dem Unfallauto untersucht. So soll geklärt werden, wer am Steuer saß. Beide Verdächtige schweigen dazu.

 Der Peugeot raste gegen die Tanksäule. Der 77-Jährige, der gerade tankte, wurde schwer verletzt und schwebt nach wie vor in Lebensgefahr.

Der Peugeot raste gegen die Tanksäule. Der 77-Jährige, der gerade tankte, wurde schwer verletzt und schwebt nach wie vor in Lebensgefahr.

Foto: Reichartz

Sibylle Schumann hat am Sonntagmorgen viel Umsicht und Geistesgegenwart bewiesen. Die Angestellte der Tankstelle an der Stadtwaldstraße in Rheindahlen reagierte pfeilschnell. Als der Peugeot-Geländewagen mit voller Wucht eine der beiden Tanksäulen umgefahren und aus der Verankerung gerissen hatte, schaltete sie den Notknopf. Dieser stoppte sofort jegliche Benzinzufuhr. Deshalb konnten die Feuerwehrleute, die in großer Zahl zum Unfallort geeilt waren, schon bald Entwarnung geben. "Frau Schumann wollte heute schon wieder ganz normal arbeiten", sagte gestern Bernd von Ameln. "Sie fühlte sich nach eigener Aussage gut, war aber ganz schön blass um die Nase." Der Werkstattleiter war zur Zeit des Unfalls nicht zugegen. Der 41-Jährige wurde gerufen, um bei den umfangreichen Aufräumarbeiten behilflich zu sein.

Bernd von Ameln hat die Blutlache gesehen, in der der 77-jährige Mann gelegen hatte, nachdem er von der Zapfsäule schwer am Kopf getroffen worden war. "Dieser Mann tut mir so leid." Nach wie vor schwebt der Rentner in Lebensgefahr. In einer Spezialklinik kümmern sich die Ärzte um ihn. Der Rheindahlener war gerade dabei, sein Auto zu betanken, als das Unglück geschah. Er hatte nicht die geringste Chance, sich in Sicherheit zu bringen.

Inzwischen werten die Fachleute vom Verkehrskommissariat die Spuren aus dem Peugeot aus. Die DNA-Spuren, die sich auf den beiden vorderen Airbags fanden, werden im Landeskriminalamt untersucht. "Wir haben auf den Autositzen und an den Sicherheitsgurten Fasern gefunden", sagte gestern Polizeisprecher Willy Theveßen. Diese werden Aufschluss darüber geben, welcher der beiden Männer, die sich in dem Peugeot befanden, am Steuer saß. Sowohl der 45-jährige Halter des Wagens als auch sein 27-jähriger Bekannter streiten nach wie vor ab, das Auto gelenkt zu haben. Beide waren nach dem Unfall zu Fuß geflüchtet, konnten aber sehr schnell von der Polizei gefasst werden. Sie sind, weil offenbar keine Fluchtgefahr besteht, wieder auf freiem Fuß. Die Polizei bittet weiterhin um Hinweise unter 02161 290.

(RP)
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