Mönchengladbach Nazi-Vergleich: Ratsherr entschuldigt sich

Mönchengladbach · Der grüne Ratsherr Thomas R. Diehl rudert zurück. Nachdem er gestern im Online-Dienst "Twitter" zum Afghanistan-Besuch von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) erklärt hatte, ". . . da kann sich Goebbels propagandamäßig noch was abgucken!", entschuldigte sich der 28-Jährige für diese Formulierung. "Sie war unterirdisch schlecht und hat der Sache sicher mehr geschadet als genutzt", schreibt Diehl in einer Stellungnahme, die er der CDU und den Medien zuschickte. "Damit ist für die CDU Mönchengladbach die Angelegenheit erledigt", antwortete der Gladbacher CDU-Geschäftsführer Jochen Klenner und bekräftigte: "Über die Form und den Besuch an sich kann sich jeder seine eigene Meinung bilden und diese auch veröffentlichen. Aber Diehls Nazi-Vergleich mit Joseph Goebbels ist in diesem Zusammenhang völlig unpassend und möglich."

Diehl stellt in seiner Erklärung dar, dass es sich um eine private Meinung handelt und er die Äußerung auf die Aufnahme einer Talkshow in einem Kriegsgebiet bezogen hat: "Dies ist ein meines Erachtens skandalöser, in der deutschen Nachkriegsgeschichte einmaliger Akt der Propaganda." Gerade vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte und der Rolle, die Propaganda und Kriegsverherrlichung in Deutschland gespielt hätten, verbiete sich ein solches Vorgehen eines Verteidigungsministers. In der Sache stehe er zu seiner Position.

Er kritisiere auch nicht den Besuch zu Guttenbergs bei den deutschen Soldaten. "Hier stimme ich mit Dr. Krings (CDU-Bundestagsabgeordneter, d. Red.) vollkommen überein, wenn er sagt, dieser sei ein positives Zeichen der Unterstützung. Ich begrüße, dass der Verteidigungsminister diese weitgehend unverschuldet fern der Heimat tätigen Menschen in der Vorweihnachtszeit unterstützt", schreibt der Ratsherr der Grünen.

(RP)
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