Mönchengladbach Netzwerk für Senioren gründet sich
Mönchengladbach · Damit ältere Menschen ihre Freizeit abwechslungsreicher gestalten können, ohne sich zwanghaft zu festen Terminen in eine Gruppe integrieren zu müssen, gründet die Stadt Mönchengladbach, der Fachbereich Altenhilfe in Kooperation mit der Familienbildungsstätte, dem Caritasverband und der Pfarre St. Marien ein neues Netzwerk. "Zwischen Arbeit und Ruhestand" (ZWAR) nennt sich das Konzept, das bereits in vielen Städten zu echten Erfolgen geführt hat. Die Konzeption von ZWAR ist schnell erklärt: Es handelt sich um ein stadtteilbezogenes, selbstorganisiertes Netzwerk von Menschen ab 50 Jahre, in dem die Teilnehmer gemeinsam ihr Leben gestalten.
Zur Gründung werden alle Bürger im Alter zwischen 55 und 70 Jahren des Stadtteils zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Im Falle Rheydts hat die Stadt 3800 Menschen angeschrieben und über die Veranstaltung informiert. Sie wird am kommenden Dienstag, 15. März, von 18 bis 20 Uhr in der Aula des Gymnasiums an der Gartenstraße stattfinden. "Aufgrund unserer Erfahrungen rechnen wir damit, dass drei bis fünf Prozent der geladenen Bürger tatsächlich kommen", sagt Wolfgang Nötzold von der ZWAR-Zentralstelle NRW in Dortmund. Er wird, gemeinsam mit Diplom-Pädagoge Paul Stanjek, die erste Stunde des Treffens dazu nutzen, den Interessierten zu erklären, was das Projekt für die Leute tun wird. Und das ist nicht so viel, weiß Werner Brück. Er kommt aus Korschenbroich, wo ZWAR schon seit zwei Jahren existiert. "Bei der Eröffnung sagte uns Herr Nötzold damals ganz deutlich: Ich mache hier nichts. Sie machen alles." Das sei, im ersten Moment, ernüchternd gewesen. "Man ist gewohnt, dass einem die Angebote vorgesetzt werden und man nur das passende aussuchen muss", sagt Brück. Bei ZWAR ist das anders. Die Räume werden gestellt, den Rest müssen die Teilnehmer initiieren.
Von der 150 Mann starken Basisgruppe sind in Korschenbroich 36 Teilnehmer übrig geblieben, die sich regelmäßig treffen. "Wandern, Musizieren, Karten spielen – jeder bringt das ein, was er kann. Wer mitmachen will, macht mit. Wer nicht möchte, lässt es bleiben", erklärt Brück. Stress oder gar Zwang, sagt er, komme so nicht auf. Den könnte man im Alter ohnehin nicht mehr gebrauchen.