Mönchengladbach Netzwerke: Gut fürs Geschäft

Mönchengladbach · Der Trend geht zu organisierten Netzwerken. Sowohl neue Netzwerke wie der Expertenkreis und Business aktiv stoßen bei Unternehmern auf großes Interesse. Auch etablierte Netzwerke begrüßen wieder mehr Mitglieder.

Wenn Michael Wagemanns, Kreisleiter des Bundesverbands mittelständischer Wirtschaft, auf die Mitgliederzahlen blickt, ist er ganz zufrieden. Seit 1. September 2010 sind 15 neue Mitglieder dem Netzwerk beigetreten. 100 Mitglieder zählt der Verband in der Region Mönchengladbach, Erkelenz, Hückelhoven und Wegberg nun. Auch der Expertenkreis, ein freiwilliger Unternehmerverband innerhalb des BVMW, ist seit seiner Gründung im März 2009 auf 21 Mitglieder angewachsen. Organisierte Netzwerke werden immer beliebter bei Unternehmern und Freiberuflern.

Ein Geben und Nehmen

Das Empfehlungsmanangement sieht Michael Obst, Sprecher des Expertenkreises, als den großen Vorteil des Netzwerkes. Denn Ziel der Mitgliedschaft ist es, zusätzlichen Umsatz zu generieren. "Wenn man bei einem Termin ein anderes Mitglied trifft, das ebenfalls in dem Netzwerk ist, hat man gleich eine andere Position", ist Obst überzeugt. So könnten auch kleine Unternehmen Aufträge gewinnen, die für sie sonst unterreichbar wären.

Das sieht Birgit Krüger, Geschäftsführerin der Coaching-Agentur Charakterreich, ähnlich. Krüger ist mit dem Marketingclub in Mönchengladbach, dem Netzwerk Business sowie den Online-Portalen Xing und Digitale Stadt Düsseldorf gleich in vier Netzwerken vertreten. Dabei hat jedes Netzwerk eine andere Funktion und Bedeutung für die Unternehmerin. "Bei Business aktiv geht es um ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Wir treffen uns einmal in der Woche, lernen uns sehr gut kennen und haben das Ziel, etwas zu bewegen", sagt Krüger.

"Der Marketingclub ist ein großes branchenübergreifendes Netzwerk, in dem es um marketingspezifische Themen geht." Bei beiden Netzwerken werden über persönliche Bekanntschaft Geschäfte gemacht.

In den digitalen Netzwerken sieht Krüger dagegen ein Instrument, den Namen der Agentur über die Grenzen Gladbachs hinaus bekanntzumachen. "Ein Netzwerk ist kein Selbstzweck, sondern ein Instrument, das ganz gezielt genutzt wird", sagt Krüger. Deshalb ist sie in reinen Spaßnetzwerken nicht aktiv.

"Wenn man einmal aktiv netzwerkt, merkt man schnell, dass ganz viele Unternetzwerke entstehen, aus denen wieder etwas Neues wird", ist die Erfahrung von Martina Engels-Rondholz, Vorsitzende der Mönchengladbacher Gruppe des Bundesverbands der Frau in Business und Management (BFBM). So haben drei Frauen des BFBM zum Beispiel den Gladbacher Salon gegründet. Auch das Frauennetzwerk spürt ein wachsendes Interesse. "Während wir früher die Frauen ansprechen mussten und immer wieder für unser Netzwerk werben, kommen die Frauen heute von selbst und zeigen Interesse", ist Engels-Rondholz aufgefallen. Neun neue Mitglieder konnte das 30 Frauen starke Netzwerk im vergangenen Jahr begrüßen.

Den Trend zum Netzwerk spüren auch die Wirtschaftsjunioren deutlich. "2006 waren wir 30 aktive Mitglieder, der Trend ging nach unten", erinnert sich Pressesprecherin Karin van Soest-Schückhaus. Heute gehören dem Netzwerk 61 aktiv Mitglieder und 66 Senioren, die über 44-Jährigen, an. Aber wer dazugehören will, muss sich einbringen. "Jeder kann von dem Netzwerk profitieren", sagt van Soest-Schückhaus. "Aber nur in dem Maße, wie er sich selbst einbringt." Geschäfte zum Nulltarif bietet ein Netzwerk nicht.

(RP)
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