Mönchengladbach Neue Blitzer-Säule sorgt für Rekord

Mönchengladbach · Dass an der Korschenbroicher Straße oft gerast wird, zeigt die Auswertung der neuen Blitzer-Säule: Der "Spitzenreiter" brauste mit 90 km/h bei Rot über die Ampel. Im Internet gibt es schon Zerstörungsaufrufe. Die Stadt stellt Strafanzeige.

Die moderne Blitzer-Säule ist erst seit wenigen Tagen in Betrieb.

Die moderne Blitzer-Säule ist erst seit wenigen Tagen in Betrieb.

Foto: Ilgner

Auf der Korschenbroicher Straße drücken Autofahrer gerne auf die Tube. Richtung stadteinwärts kann das teuer werden. Dort steht eine neue Blitzer-Säule, die seit wenigen Tagen scharf gestellt ist. Die erste Auswertung bestätigt, warum Stadt und Polizei den Standort der dritten Rotlicht- und Geschwindigkeitsüberwachungsanlage als sinnvoll erachteten: 136 Verstöße wurden alleine am vergangenen Wochenende festgehalten. 20 Autofahrer fuhren bei Rotlicht über die Kreuzung Korschenbroicher-, Breitenbach- und Prinzenstraße. 116 waren zu schnell. Die Spitzenreiter wurden mit 90 km/h und 80 km/h gemessen, obwohl dort Tempo 50 gilt. Außerdem fuhren sie noch bei "Dunkelrot" über die Ampel. Das heißt, die Lichtzeichenanlage zeigte länger als eine Sekunde rot. Und das bedeutet: einen Monat Fahrverbot, zwei Punkte in Flensburg und 200 Euro Bußgeld.

Im Internet gibt es schon Aufrufe, die neue Blitzeranlage zu zerstören. Entsprechende Facebookeinträge wurden der Stadt zugespielt. Sie hat gestern bei der Polizei Anzeige wegen des Aufrufs zu einer Straftat gestellt. "Damit wollen wir ein deutliches Zeichen setzen", so ein Stadtsprecher. Während einige Bürger von "Abzocke" sprechen, sehen andere den Sinn in der Überwachungsanlage: eine deutliche Absenkung der Durchschnittsgeschwindigkeit. Denn bei Polizei und Stadt gab es schon viele Beschwerden, dass die Korschenbroicher Straße für Autorennen genutzt wird. Auch die regelmäßigen mobilen Kontrollen haben ergeben, dass hier viel zu schnell gefahren wird.

Die bereits seit September 2013 installierten Rotlichtblitzer an der Limitenstraße/Gracht/Stresemannstraße und Waldnieler Straße/Sternstraße sorgten für einen Rückgang der Unfälle. Acht Unfälle mit vier Leicht- und einem Schwerverletzten zählte die Polizei an der Kreuzung Waldnieler Straße vom 1. Dezember 2012 bis zum 30. August 2013. In den neun Monaten nach der Installation der Blitzeranlage waren es sechs Unfälle mit einem Leicht- und einem Schwerverletzten. Die Bilanz für die Limitenstraße: Von Dezember bis August vor der Anschaffung der Anlagen waren es sieben Unfälle mit zwölf Leicht- und einem Schwerverletzten, im gleichen Zeitraum danach fünf Unfälle mit vier Leicht- und einem Schwerverletzten. 800 bis 900 Fahrer werden an den beiden "alten" Überwachungsanlagen pro Monat geblitzt. Zu Beginn waren es über 1000. Zusammen bringen sie der Stadt jährliche Einnahmen von rund 450 000 Euro.

Im Dezember 2014 hatte der Rat beschlossen, weitere Blitzeranlagen an unfallträchtigen Standorten aufzustellen. Neben der High-Tech-Blitzersäule an der Korschenbroicher Straße sollen zwei folgen - an den Kreuzungen Fliethstraße/Berliner Platz und Wilhelm-Schiffer-Straße/Bachstraße/Dahlener Straße. Die Anlagen erfassen Verkehrssünder auf mehreren Fahrspuren. Außerdem halten sie auch die Rückseite des Fahrzeuges fest. Das heißt: Auch das hintere Kennzeichen vom Fahrzeug des Verkehrssünders wird fotografiert.

Die neue Überwachungsanlage an der Fliethstraße soll bereits in den Herbstferien installiert werden.

(RP)
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