Mönchengladbach Neue Schilder weisen Radlern den Weg

Mönchengladbach · Fahren nach Zahlen: Ein Knotenpunkt-System zeigt Radlern, wie sie ihre Ziele erreichen können. In Gladbach hat der ADFC die Routenplanung ehrenamtlich aufgebaut. Die Stadt hat es mit Spezialisten weiter entwickelt.

 Das Knotenpunkt-System soll Fahrradfahrern zeigen, wie sie ihre Ziele erreichen können.

Das Knotenpunkt-System soll Fahrradfahrern zeigen, wie sie ihre Ziele erreichen können.

Foto: Dieter Weber

Wenn Carsten Knoch, Mobilitätsbeauftragter der Stadt, seine Schwägerin nach einer Radtour fragt, nennt sie ihm nur eine Zahlenkombination. Eine Karte mit dem Routennetz braucht sie nicht mehr, sie radelt nur noch nach Zahlen. Bis vor einigen Jahren konnte sie das wunderbar im Kreis Heinsberg, in Mönchengladbach brauchte sie dann für die Fortsetzung ihrer Tour doch noch eine Übersicht. Bis dann die hiesige Gruppe im Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC) gemeinsam mit der Bidlyte GmbH auch in Mönchengladbach ein Knotennetzsystem aufbaute. Und jetzt wird dies von der Stadt mit mehreren hundert neuen Schildern perfektioniert: Mönchengladbach, einst ein weißer Fleck in der Fahrrad-Landschaft, bewegt sich mit viel Rückenwind weiter nach vorn.

Angelehnt an das NRW-Hauptverkehrsnetz für Radler hat die Stadt ein Planungsbüro beauftragt, die wichtigsten Routen neu zu konzipieren. "Die Mitglieder des ADFC haben das seinerzeit ehrenamtlich gemacht. Jetzt haben wir ein ausgefeiltes Netz", sagt Knoch. Die zwar vorhandene, aber bereits in die Jahre gekommene Beschilderung wird in den nächsten Wochen ersetzt. Die Stadttochter Mags, so kündigte der städtische Verkehrsplaner Jörg Clages in der jüngsten Sitzung des Bau- und Planungsausschusses an, wird in Kürze zahlreiche neue Schilder aufstellen.

Dies ist notwendig. Die Experten stellten fest, dass zahlreiche Wegweiser fehlen, unleserlich oder defekt sind. An einigen Stellen müssen neue große Schilder aufgestellt werden. Ganz wichtig: Es werden Knotenpunktnummern an den heute bereits vorhandenen Netzknoten ergänzt und damit ein Knotenpunktsystem erstmalig eingeführt. Damit sich die Radler an das neue System gewöhnen können, gibt die Stadt demnächst eine Faltkarte heraus, auf der das Routennetz und alle Knotenpunktnummern verzeichnet sind. So wird den Radlern die Übersicht erleichtert. Außerdem werden die Gladbacher Knotenpunktnummern künftig auf allen Radtourenkarten der umliegenden Kreise Viersen, Heinsberg und Neuss bekannt sein - Gladbach ist dann endgültig kein weißer Fleck mehr auf der Radwanderkarte. "Die Wegweisung ist ein wichtiger Baustein im Masterplan Nahmobilität. Sie führt zu einem attraktiveren Radverkehrsnetz", sagt Gregor Bonin, Beigeordneter für Planung, Bauen, Mobilität und Umwelt.

Auch beim ADFC begrüßt man die positive Entwicklung. "Das ist ein richtiger Schritt. Es macht uns schon etwas stolz, dass wir 2014 dieses Knotenpunktsystem in Mönchengladbach auf den Weg gebracht haben", sagt Thomas M. Claßen vom Vorstand der Mönchengladbacher ADFC-Gruppe.

Noch mehr Begeisterung wird ein weiterer Schritt auslösen, den Mobilitätsbeauftragter Carsten Knoch mit den Planungsexperten derzeit entwickelt: Alle Mönchengladbacher Stadtteile sollen in das Gesamtkonzept einbezogen werden. Dann gibt es endlich sogar ein engmaschigeres Netz mit Radwegen.

(RP)
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