Mönchengladbach Neuer Bildband über die Wickrather Lederfabrik erschienen

Mönchengladbach · Mit der Insolvenz der Wickrather Lederfabrik 1990 endete die 130-jährige Geschichte des für Wickrath bedeutsamsten Industriebetriebs. Zu den besten Zeiten bot der Betrieb mehr als 500 Beschäftigten ein gutes Auskommen und einen sicheren Arbeitsplatz.

Wie bei so vielen Betriebsschließungen verschwand die Erinnerung an diesen damals wichtigsten Wickrather Betrieb, der mit seinen Gebäuden das Ortsbild prägte und das Wirtschaftsleben mitbestimmte, rasch. Firmenunterlagen sind wie so häufig in solchen Fällen nicht mehr zugänglich oder vernichtet. Die Gebäude werden abgerissen oder stark verändert, die Beschäftigten sind in alle Winde zerstreut.

In Erinnerung bleiben sollte im Fall der Wickrather Lederfabrik aber nicht nur die Firmenhistorie, sondern besonders die Geschichte der Familie Spier, zu der der beispielhafte Aufstieg eines Unternehmers in der Gründerzeit des 19. Jahrhunderts, die erfolgreiche Fortsetzung seiner Arbeit durch die Nachkommen und deren Schicksal im Holocaust gehören.

Die vom Ehepaar Klaus und Ulrike Krüner im Dezember 2016 im Nassauer Stall präsentierte Ausstellung "Die Familie Spier und die Wickrather Lederfabrik" zog zahlreiche Besucher an und zeigte, dass das Interesse an diesem Teil der Wickrather Geschichte immer noch groß ist.

Das Ehepaar Krüner hat mit seiner eigenen umfangreichen Sammlung zur Firma und der Familie Spier, Unterlagen aus dem Stadtarchiv und Dokumenten sowie Erinnerungen der Nachkommen der Familie Spier einen Bildband mit zahlreichen Abbildungen und Dokumenten verfasst, der die Erinnerung an ein vergangenes Kapitel der Wickrather Industriegeschichte und damit verbunden an das alte und heutige Wickrath erhalten soll.

Der neue Bildband wird während der Ausstellung mit Adventskaffee des HuVV Wickrath am 16. und 17. Dezember im Nassauer Stall vorgestellt und zum Verkauf angeboten.

Klaus und Ulrike Krüner: Die Familie Spier und die Wickrather Lederfabrik, ISBN 978-3-9818042-1-8. Das Buch umfasst 148 Seiten und ist zum Preis von 15 Euro beim Heimat- und Verkehrsverein Wickrath zu erhalten.

(RP)
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