Mönchengladbach Neues Licht für die neue Grabeskirche

Mönchengladbach · Die Kloster- und Krankenhauskirche St. Kamillus wird im kommenden Jahr wieder eröffnet - als Grabeskirche. Vorher muss ein behindertengerechter Zugang geschaffen werden. Ein Aufzug wird die Besucher bis auf die Empore bringen.

 Die Empore wird vorgezogen, auch hier finden Urnen Platz.

Die Empore wird vorgezogen, auch hier finden Urnen Platz.

Foto: BDMP

Die klaren Linien und Raster, die sich überall im Raum, besonders auch im getäfelten Deckenspiegel finden, die Sichtachsen und die Emporen, die die Höhe und die elegante Schlichtheit der Architektur bestimmen, werden prägend bleiben für den Kirchenraum - auch in seiner neuen Funktion als Bestattungsort.

 Das Kölner Unternehmen Light-Life wird die markante Fassade der zukünftigen Grabeskirche an der Kamillianerstraße illuminieren.

Das Kölner Unternehmen Light-Life wird die markante Fassade der zukünftigen Grabeskirche an der Kamillianerstraße illuminieren.

Foto: BDMP

Das Gotteshaus, das lange Jahre als Kloster- und Krankenhauskirche diente, soll im zweiten Quartal des kommenden Jahres als Grabeskirche fungieren - unter dem Namen St. Kamillus Kolumbarium. Das Besondere des Raumes will die Architektin Katja Mehring (BDMP Architekten & Stadtplaner) erhalten. Sie hat eine besondere Beziehung zu dem Bauwerk, studierte sie doch unter anderem bei Gottfried Böhm, dem Sohn von Dominikus Böhm, der um 1930 die Kirche an der Kamillianer Straße erbaute. "Gottfried Böhm und seine Söhne haben wir sehr eng in die Planungen mit einbezogen", sagt sie.

Zunächst muss mit großem Aufwand ein behindertengerechter Eingang zur Grabeskirche geschaffen werden. Das geschieht über eine 42 Meter lange Rampe rechts von der bestehenden Außentreppe. Durch einen Tunnel unter dem Vorplatz wird der Besucher in das Untergeschoss der Kirche geführt, von dort bringt ihn ein noch zu installierender Aufzug zu allen Ebenen der Grabeskirche - auch bis auf die Emporen auf der gegenüberliegenden Seite des Altars.

 Die Bänke und auch die Scholz-Orgel bleiben stehen.

Die Bänke und auch die Scholz-Orgel bleiben stehen.

Foto: Zimmermann

Die Fassade der neuen Grabeskirche wird nicht angetastet - aber angeleuchtet. Das Unternehmen Light-Life aus Köln wird die markante, fast trutzige Fassade in ein Licht tauchen, das die Struktur der Mauer markant herausstellen wird. "Das wird wunderschön aussehen", schwärmt Katja Mehring.

Die Urnenschränke werden entlang der Wände und zwischen den Säulen sowie auf den Emporenebenen eingebaut. Die Urnenplatten sind aus weißem - illuminiertem - Marmor und aus Messing. "Das Licht in den Urnenschränken wird nicht wirklich sichtbar, aber spürbar sein", sagt die Architektin.

Orgel und Bänke bleiben. Große Trauerfeiern werden im Kirchenraum gefeiert, kleinere können auf den Emporen zelebriert werden. Kulturelle Veranstaltungen soll es in St. Kamillus geben - in diesem schönen Raum lässt sich einiges vorstellen. Zumal die Orgel, die derzeit noch verpackt ist, damit ihr nichts geschieht, einen besonderen Klang hat. Sie stammt aus der Werkstatt von Orgelbaumeister Martin Scholz.

Heinz-Josef Claßen wird der Ansprechpartner in der Grabeskirche sein. Er wird am Januar an drei Vormittagen und zwei Nachmittagen und nach Vereinbarung in seinem Büro anzutreffen sein. "Für Trauernde ist es wichtig, dass ihnen jemand wirklich zuhört", sagt er. Claßen ist in der Gemeinde kein Unbekannter. Das wird die Gespräche - auch und gerade in Krisensituationen - erleichtern.

In der Grabeskirche wird es Einzel-, Doppel- und Familiengrabstätten geben. Die Preise richten sich nach Größe und Platzierung der Urnenkammer im Kolumbarium.

Infos auf der Internetseite www.st-kamillus-kolumbarium.de

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort