Mönchengladbach Neun Rotlicht-Blitzer und Starenkästen in einer Nacht zerstört

Mönchengladbach · Einzelne Attacken hatte es immer wieder mal gegeben seit den 90er Jahren. Aber eine derartige Spur der Verwüstung hat Ordnungsamtsleiter Reinhold Gerhards zuvor noch nicht gesehen: Unbekannte Täter haben auf einen Streich sieben der zehn städtischen Starenkästen sowie die beiden neuen Rotlichtüberwachungsanlagen zerstört.

Die Polizei ermittelt, der Schaden wird auf 30 000 Euro geschätzt. Die Geräte sind bis auf weiteres – voraussichtlich zwischen zwei und sechs Wochen – nicht nutzbar.

"Hier ist jemand mit großer krimineller Energie vorgegangen und von Station zu Station gefahren", sagt Gerhards. Und das in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch vergangener Woche (3. auf den 4. September) zwischen 23 Uhr und 3 Uhr morgens – nur anderthalb Tage, nachdem die Stadt die beiden Rotlichtüberwachungsanlagen an den Kreuzungen Limitenstraße/Gracht stadteinwärts sowie Waldnieler Straße/Sternstraße in Betrieb genommen wurden. Ein direkter Zusammenhang liegt also nahe.

Zumal die beiden Anlagen an den ersten beiden Tagen zusammen bereits rund 300 Aufnahmen machten – Rotlicht- und Tempoverstöße kombiniert. Nun wird es voraussichtlich 14 Tage dauern, bis sie wieder einsetzbar sind. "Die Firma, die diese Geräte weltweit installiert, hat uns gesagt, so etwas sei ihr noch nie vorgekommen", sagt Gerhards. Bei den Blitzern – betroffen sind etwa Geräte am Reststrauch, der Gartenstraße, Theodor-Heuss-Straße sowie der Kaldenkirchener Straße – könnten Reparatur und Austausch vier bis sechs Wochen beanspruchen.

Zwar ist die Stadt gegen Vandalismus versichert, sie bleibt also nicht auf den Kosten sitzen. "Aber es ist ärgerlich, in dieser massiven Form attackiert zu werden", sagt der Ordnungsamtsleiter. Die Verwaltung setzt nun eine Belohnung von 1000 Euro für Hinweise aus, die zur Ermittlung des Täters oder der Täter führen.

Wie genau die Geräte mutwillig zerstört wurden, sagt die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht. Klar ist aber: Der oder die Täter agierten mit roher Gewalt, sie schreckten nicht davor zurück, auf vielbefahrenen Kreuzungen tätig zu werden, und Vorsatz muss unterstellt werden – um an die Rotlichtüberwachungsanlage auf der Limitenstraße zu gelangen, dürfte etwa eine Leiter notwendig sein. Hinweise nimmt die Polizei unter Tel. 02161 290 an.

(RP)
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