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Mönchengladbach Nicht nur Jünter lernt das Busfahren

Mönchengladbach · In der Grundschule Beckrath stand das richtige Verhalten der Erstklässler im Bus auf dem Stundenplan.

 Roger Farren erklärt den Kindern und Jünter, wie man sich im Bus richtig verhält rechts Polizist Achim Hendrix.

Roger Farren erklärt den Kindern und Jünter, wie man sich im Bus richtig verhält rechts Polizist Achim Hendrix.

Foto: Isabella Raupold

Der Bus kommt auf die Haltestelle an der Grundschule in Beckrath zu gefahren, an der lauter aufgeregte Erstklässler warten. Er biegt in die Parkbucht ein und schon fliegen rotweiße Hütchen und ein Tornister, alles vorher von der Polizei am Bordsteinrand platziert, in hohem Bogen durch die Gegend. "Seht ihr", sagt Roger Farren von der NEW, "und deshalb darf man nicht so nah an der Bordsteinkante stehen."

Das leuchtet ein, und die Schüler warnen nun auch eifrig Jünter, Borussias Fohlen, der an der Übungsstunde teilnimmt, aber nicht ganz so schnell lernt wie die Kinder und seine großen schwarzen Schuhe über die Bürgersteigkante hinausragen lässt. "Der Bus fährt dich um und du bist tot", ruft ein kleines Mädchen mit blonden Zöpfen dem Borussen-Maskottchen zu. Schnell tritt Jünter vom Bordstein zurück. Gut so, die Borussen brauchen ihn ja noch.

Neben dem richtigen Verhalten an der Bushaltestelle wird auch das Busfahren mit den i-Dötzchen geübt: nicht hinein drängeln, sondern hintereinander gehen, den Tornister abnehmen und zwischen den Füßen platzieren, sich festhalten. Im bereitstehenden NEW-Bus wird das Ganze greifbar gemacht. Als die Kinder sitzen und ihre Tornister verstaut haben, fährt der Bus eine Runde mit ihnen, absichtlich ein wenig unruhiger und mit einem nicht ganz harten, aber doch spürbaren Bremsmanöver. Dabei fliegt ein Tornister, den Roger Farren auf den mittleren Rücksitz gelegt hatte, den Gang entlang. Wieder ein Aha-Effekt für die Schüler.

Für die Erstklässler der Grundschule Beckrath ist diese Busfahrübung besonders wichtig, denn mehr als die Hälfte der Schüler kommt mit dem Bus. "Wir haben ein großes Einzugsgebiet, das von Wanlo und Herrath über Buchholz bis nach Wickrathberg und Wickrathhahn reicht", sagt Schulleiterin Elfriede Rademakers. "Schon jetzt nach wenigen Tagen kommen viele Erstklässler allein mit dem Bus." Stimmt. Ja, sagt die sechsjährige Josefine mit Stolz in der Stimme, sie fahre jeden Tag allein mit dem Bus zur Schule. Deshalb bietet die Grundschule als einzige in Mönchengladbach in Zusammenarbeit mit Polizei und NEW das Busfahrtraining bereits in der ersten Woche an. Und das schon seit fünf Jahren. Außerdem bekommen die Eltern schon vor Beginn des Schuljahres die Bus-Regeln für den sicheren Schulweg an die Hand, die sie mit ihren Kindern durchgehen sollen: Regeln wie "Ich warte mindestens einen Meter vom Straßenrand weg auf den Bus" oder "Ich warte mit dem Aussteigen so lange, bis der Bus vollständig steht". Seitdem das Bus-training auf dem Stundenplan steht und natürlich im Unterricht auch aufgegriffen und vertieft wird, läuft es in den Bussen runder, es gibt weniger Gedrängel und Geschubse. Zu ernsthaften Unfällen sei es glücklicherweise ohnehin noch nicht gekommen, wie Achim Hendrix von der Mönchengladbacher Polizei bestätigt. Busfahrtraining wird nur im ländlichen Raum durchgeführt, in der Stadt setzt die Polizei auf andere Methoden. Unter anderem auf den Walking Bus, bei dem sich Kinder treffen und von zwei Erwachsenen begleitet zusammen zur Schule gehen.

(RP)
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