Mönchengladbach OB-Wahl: Mögliche Entscheidung erst 15. Juni

Mönchengladbach · Vermutlich werden zehn Bewerber bei der Kommunalwahl am 25. Mai um das OB-Amt kandidieren. Wird eine Stichwahl notwendig, ist sie Mitte Juni – gut eine Woche vor der ersten Sitzung des neuen Rates.

Vermutlich werden zehn Bewerber bei der Kommunalwahl am 25. Mai um das OB-Amt kandidieren. Wird eine Stichwahl notwendig, ist sie Mitte Juni — gut eine Woche vor der ersten Sitzung des neuen Rates.

Er ist Oberbürgermeister, will es bleiben und hat in dieser Frage auch seine Partei hinter sich: Allerdings liegt die Bewerbung von Amtsinhaber Norbert Bude (SPD) um das Oberbürgermeisteramt bei der Kommunalwahl am 25. Mai noch nicht im städtischen Wahlamt vor. Dafür aber die von sieben Mitbewerbern. Außer Bude haben drei weitere Kandidaten, die Ende Mai antreten wollen, noch nicht die erforderlichen Unterstützungsunterschriften dem städtischen Wahlamt vorgelegt. Inzwischen hat der Wahlleiter, Stadtkämmerer Bernd Kuckels, auch den Termin einer möglichen Stichwahl festgelegt: Diese ist drei Wochen nach dem 25. Mai — also am Sonntag, 15. Juni. Dann werden nur noch zwei Kandidaten im Rennen sein, von insgesamt vermutlich zehn, die sich am Sonntag, 25. Mai, dem Wählervotum stellen.

Der grüne Bewerber Karl Sasserath und der unabhängige Christoph J. Hagmann waren die ersten Bewerber, die beim städtischen Wahlamt eingetragen waren. Es folgten inzwischen Hans Wilhelm Reiners (CDU), Nicole Finger (FDP) Viola Walendy (AfD), Stefan Hintzen (Die Partei) und Michael Felgenheuer (Deutsche Sozialkonservative Volkspartei). Ihre Kandidatur angekündigt haben noch Torben Schultz (Linke) und Winfried Schultz (Bürgerliche). Auch die NPD will mit einem eigenen OB-Kandidaten vertreten sein, angeblich soll es der 87-jährige Udo Walendy sein.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass es einer der elf Kandidaten direkt im ersten Wahlgang am 25. Mai schafft. Das war allerdings erst einmal, 2009, der Fall, als es keine Stichwahl gab und die einfache Mehrheit der Stimmen zugunsten von Norbert Bude gegen Norbert Post (CDU) den Ausschlag gab. 1999 entschied Monika Bartsch (CDU) das OB-Rennen in einer Stichwahl gegen Klaus Schäfer (SPD) für sich, fünf Jahre später triumphierte überraschend Norbert Bude gegen den damaligen CDU-Kandidaten Stefan Wimmers (heute FWG). Bleibt es auch bei dieser OB-Wahl dabei, dass einer der Bewerber der beiden stärksten Stadtratsfraktionen künftiger Oberbürgermeister der Stadt ist, könnte es auf eine Stichwahl zwischen Bude und Reiners hinauslaufen.

Diese Stichwahl wäre dann am Sonntag, 15. Juni. Die Bezirksregierung hat für die Städte Düsseldorf, Mönchengladbach, Remscheid und die Kreise Wesel und Mettmann diesen Termin genehmigt. "Eine Woche nach der OB-Wahl am 25. Mai hätten wir eine Stichwahl organisatorisch kaum gestemmt bekommen. Zwei Wochen später ist Pfingsten. Deshalb haben wir uns um den 15. Juni als Stichwahl-Termin bemüht", sagt Wahlleiter Kuckels. Politisch ist dieser späte Termin pikant, weil es vom Ergebnis der Ratswahl abhängt, ob und welche Kooperationen möglich sind. Hat das bürgerliche Lager zum Beispiel eine Mehrheit, könnten die bürgerlichen Parteien für ihren Favoriten werben: Das ist wahrscheinlich der CDU-Bewerber Reiners. Ebenso könnte das linke Lager sich auf einen Favoriten einigen, der dann vermutlich Bude heißen würde. Was aber ist, wenn CDU und SPD eine Koalition eingehen wollen? Werden dann die Kooperationsverhandlungen drei Wochen lang ausgesetzt? Eine Einigung auf einen Favoriten ist völlig ausgeschlossen. Und die konstituierende Sitzung des neuen Rats ist bereits am 23. Juni — die Zeit zwischen einer möglichen Stichwahl und der ersten Ratssitzung ist knapp. Aber umso spannender.

(RP)
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