Mönchengladbach Ohne Autos durch die Stadt radeln

Mönchengladbach · Einmal mitten auf der Straße fahren, und das als Radfahrer? Das geht am kommenden Sonntag bei der zweiten Fahrradsternfahrt des ADFC Mönchengladbach. Am Harmonieplatz in Rheydt geht es los.

Als "Spaß mit ernstem Hintergrund" beschreibt Dirk Rheydt, zweiter Vorsitzender beim ADFC Mönchengladbach, die Sternfahrt, die der ADFC am kommenden Sonntag, 15 Uhr, zum zweiten Mal in Zusammenarbeit mit "200 Tage Fahrradstadt" ausrichtet. Unter dem Motto "Gib dem Fahrrad (d)ein Gesicht" fahren Hunderte Fahrradfahrer eine gut zehn Kilometer lange Route über die Hauptverkehrsstraßen der Stadt.

Rheydter Straße, Limitenstraße, Theodor-Heuss-Straße, Bismarckstraße, Hermann-Piecq-Anlage - einfach mal völlig ungestört da radeln, wo sonst ein Auto nach dem anderen an den Radfahrern vorbeibrettert. Das allein ist schon ein Erlebnis.

Trotzdem gibt es auch einen politischen Hintergrund. "Als einzelner Radfahrer ist man nicht so sichtbar für die Politik. Dabei sind wir keine Randgruppe, und das wollen wir am Sonntag in der großen Gruppe zeigen", sagt Rheydt. Für viele Gladbacher sei das Rad nicht nur ein Schönwetter-Sportgerät, sondern ein wichtiges Verkehrsmittel. Daran wollen der ADFC und "200 Tage Fahrradstadt" am Sonntag erinnern.

Im vergangenen Jahr nahmen rund 500 Teilnehmer an der ersten Sternfahrt teil. "In diesem Jahr wollen wir die 1000 schaffen", kündigt Rheydt an. Deshalb sei die Veranstaltung ganz bewusst von September in das Frühjahr verlegt worden. Zum Start der Freiluft- und Fahrradsaison beschäftigten sich viele Leute mit dem Thema Radfahren.

Der ADFC beklagt seit Jahren, dass die Radwegestruktur in der Stadt mangelhaft sei. Die Sternfahrt solle die Forderung der Radfahrer nach besseren Bedingungen unterstreichen, so Rheydt. Rheydt kündigt aber auch an: "Beim Thema Radverkehr wird sich in den kommenden Monaten viel tun."

Eingeladen zu Sternfahrt sind auch Radfahrer aus den umliegenden Gemeinden und Städten. Damit alle sicher zum Treffpunkt am Harmonieplatz finden, gibt es Zubringer-Routen, an denen die Teilnehmer durch ADFC-Mitglieder zu unterschiedlichen Zeiten eingesammelt werden (siehe Kasten).

Der ADFC hofft, dass auch einige Lokalpolitiker mitfahren werden. "Wir wollen keine große Veranstaltung mit langen Reden. Die Politiker sollen lieber als Privatpersonen im Tross mitfahren", sagt Rheydt. Gladbachs Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners hat bereits zugesagt, ebenso der Mobilitätsbeauftragte der Stadt, Carsten Knoch.

Die Wetteraussichten für Sonntag sind übrigens äußerst angenehm: 20 Grad und Sonne sagen die Meteorologen voraus. Was wäre da schöner als eine Radtour?

(RP)
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