Serie Meine Ausbildung Ohne sie läuft in der Apotheke nichts

Mönchengladbach · Mona Hoppenkamps absolviert in der Burgapotheke Pilz eine Ausbildung zur pharmazeutisch kaufmännischen Assistentin. Zu ihren Aufgaben gehören die Bestellung von Medikamenten sowie Marketing. Azubis sind in diesem Beruf Mangelware.

 Die ständige Kontrolle des Medikamentenbestands gehört zu den täglichen Aufgaben von Mona Hoppenkamps.

Die ständige Kontrolle des Medikamentenbestands gehört zu den täglichen Aufgaben von Mona Hoppenkamps.

Foto: Detlef Ilgner

Geht man in die Apotheke, sollte der Apotheker einem aushändigen, was der Arzt verordnet hat. Ärgerlich ist es, wenn das Medikament einmal nicht da ist. Damit das so selten wie möglich passiert, arbeiten im Hintergrund, für die Patienten oft nicht zu sehen, pharmazeutisch kaufmännische Assistenten. Eine von ihnen ist Mona Hoppenkamps. Die 19-Jährige kümmert sich in der Burgapotheke Pilz mit ihren Kollegen darum, dass immer alles in ausreichender Zahl vorhanden ist. Auch für die Zeitschriften, Gratisbeigaben und sonstigen Produkte ist sie zuständig. Zum Berufsbild mit dazu gehört auch das Marketing der Apotheke.

Der Betrieb Seit 1957 gibt es in Odenkirchen die Burgapotheke Pilz. In einem anderen Gebäude gegründet, zog das Unternehmen 1982 an den heutigen Standort um. Apotheker Günther Pilz beschäftigt 20 Mitarbeiter in drei Berufen. Neben pharmazeutisch kaufmännischen Assistenten gibt es pharmazeutisch technische Assistenten und Apotheker. Alle drei Jahre stellt er einen Auszubildenden ein.

Die Bewerbung "Als ich in der neunten Klasse war, habe ich ein Praktikum in einer Apotheke gemacht", erzählt Mona Hoppenkamps. Damals durfte sie sich um die organisatorischen Dinge kümmern. "Das gefiel mir so gut, dass daraus mein Berufswunsch wurde", sagt die 19-Jährige, die einen Realschulabschluss hat. Für die Ausbildung zur pharmazeutisch kaufmännischen Assistentin würde auch schon ein Hauptschulabschluss reichen. "Ich achte nicht so sehr auf den Schulabschluss. Man sollte jedem eine Chance geben. Noten sagen manchmal nicht so viel aus", sagt Günther Pilz. Kenntnisse in Naturwissenschaften sind auch nicht so wichtig, denn im Beruf geht es um Organisation, Qualität und Einkauf. Freundlichkeit, Teamfähigkeit und gepflegtes Aussehen sollte der Azubi mitbringen.

Die Ausbildung Drei Jahre dauert die Ausbildung zur pharmazeutisch kaufmännischen Assistentin. "Am ersten Tag meiner Ausbildung habe ich Zeitschriften und Taschentücher aufgefüllt", erinnert sich Mona Hoppenkamps. Das hat zwar nur indirekt etwas mit einer Apotheke zu tun, doch die Kunden erwarten auch dort, dass immer alles vorhanden ist. "Wir erledigen die organisatorischen Dinge für die Apotheke und machen die ganzen Vorarbeiten", sagt Hoppenkamps. Dazu gehört vor allem der Einkauf der Medikamente. Ein EDV-System prüft ständig den Bestand. Ist zu wenig vorhanden, bestellt Mona Hoppenkamps das Präparat beim Hersteller. Permanente Inventur ist für eine Apotheke unverzichtbar. Zwar gibt es im Keller der Burgapotheke einen Roboter, der automatisch Medikamente sortiert und nach oben in den Verkaufsraum befördert, doch er muss überwacht werden. Neben der Bestellung von Artikeln gehört das Marketing zu den Aufgaben eines pharmazeutisch kaufmännischen Assistenten. So hilft Mona Hoppenkamps zum Beispiel bei der Entwicklung von Werbeanzeigen.

Die Berufsschule Zweimal in der Woche besucht Mona Hoppenkamps das Berufskolleg an der Volksgartenstraße. Dort kommen auch ihre Kollegen aus dem Mönchengladbacher Umland zusammen. Im Unterricht geht es unter anderem um Betäubungsmittel, die Lagerung von Lösungen, technische Voraussetzungen und die Kühlkette, die bei manchen Präparaten unbedingt eingehalten werden muss.

Die Zukunft "Früher gab es zwei Klassen pro Jahrgang. Heute ist es nur noch eine", sagt Günther Pilz. Das zeigt, wie gut die beruflichen Perspektiven sind. Selbst reine Internetapotheken können auf pharmazeutisch kaufmännische Assistenten nicht verzichten. In diesem Berufsbild gibt es einen großen Mangel an Azubis. Nach der Ausbildung können die Azubis zudem in Drogerien und bei Krankenkassen arbeiten oder sich weiterbilden zur pharmazeutisch technischen Assistentin.

(RP)
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