Mönchengladbach Oldtimer-Piloten zeigen ihre Schätze beim "Fly-in"

Mönchengladbach · Der Wind in den Haaren, das sirrende Geräusch von Propellern und eine herrliche Aussicht - das Jahr 2014 war ein gutes Jahr für Flugzeugfans in Mönchengladbach. Denn die Oldtimer-Sonntage, die der Förderverein des Flughafens ins Leben gerufen hat, haben den ehemals ruhigen Airport im Laufe des Jahres zu einem beliebten Ziel für echte "Flugsaurier-Fans" gemacht.

Allerdings wird vielen von ihnen in der nächsten Zeit sicherlich etwas fehlen, denn die diesjährige Event-Serie endete am vergangenen Wochenende. Dafür gab es als Trost zum Abschied noch ein ganz besonderes Highlight - beim sogenannten "Fly-in" trafen sich Piloten aus der Region auf dem Airport-Gelände, um den Besuchern ihre Maschinen noch einmal ganz aus der Nähe zu präsentieren.

Die Bedingungen für diesen Tag hätten kaum besser sein können. So schien es jedenfalls. Denn als das "Fly-in" um elf Uhr offiziell eröffnet wurde und sich bereits dutzende Besucher rund um das Gelände tummelten, waren viele der erwarteten Maschinen noch gar nicht eingetroffen. Schuld daran waren Nebel und schlechte Sichtverhältnisse, die bei einigen Piloten für einen verzögerten Start sorgten. Langweilen mussten sich die Besucher aber trotzdem nicht, denn die berühmte "Tante Ju" wurde vom "Verein der Freunde historischer Luftfahrzeuge" für Rundflüge zur Verfügung gestellt. Insgesamt sechsmal hob die 1939 gebaute Maschine an diesem Tag ab und bescherte den zahlreichen Passagieren ein besonderes Flugerlebnis.

Gegen Mittag war es dann auch endlich soweit - mit einem Brausen sauste eine feuerrote Maschine am Himmel entlang und landete kurze Zeit später auf dem Rollfeld des Flughafens. Zahlreiche Besucher hatten bereits ihre Kameras gezückt und blickten dem Oldtimer erwartungsvoll entgegen. Bei der Maschine handelte es sich um eine Bücker 131 Jungmann, die der spanischen Luftwaffe vor über 60 Jahren als Lehrflugzeug diente. Stolzer Besitzer dieses Schmuckstücks ist Jochen Rosenberg, der den Oldtimer 1988 ersteigerte. Der pensionierte Berufspilot überführte die Maschine im selben Jahr nach Deutschland und hat seitdem viel Arbeit in sein "Schätzchen" gesteckt. "Von 2006 bis 2009 habe ich sie komplett zerlegt und die Teile überholt", erzählt der 72-Jährige. "So eine traditionsreiche Maschine ist kein Vergleich zu den Flugzeugen, die ich als Berufspilot geflogen bin. Einfach ein unglaubliches Gefühl."

Neben den Oldtimer-Flugzeugen stand an diesem Tag auch der Bau des"Hugo-Junkers Hangar" im Mittelpunkt, der direkt neben dem Terminal auf rund 4000 Quadratmetern entsteht. Ab Juni 2015 soll eine lichtdurchflutete Halle der "Tante Ju" einen würdigen Standort bieten und zudem als Veranstaltungsort dienen. "Mit dem, was sich hier in der letzten Zeit getan hat, können wir mit Stolz sagen: 'Der Flughafen lebt!'", sagt Ruth Witteler-Koch, Vorsitzende des Fördervereins.

"Das Interesse an den Events ist von Mal zu Mal größer geworden, aus diesem Grund werden wir die Oldtimer-Sonntage auch im nächsten Jahr fortführen", teilte Witteler-Koch mit.

(Mki)
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