Mönchengladbach Opernstudio: Die Erfüllung schöner Träume

Mönchengladbach · Die neuen Stipendiaten sprachen über ihren Werdegang, ihre Arbeit am Theater und ihre Hoffnungen.

 Agnes Thorsteins, Julia Danz und Alexander Liu plauderten mit dem Vorstandsmitglied der Theaterfreunde, Reinhold Richter .

Agnes Thorsteins, Julia Danz und Alexander Liu plauderten mit dem Vorstandsmitglied der Theaterfreunde, Reinhold Richter .

Foto: Jörg Knappe

In gemütlicher Runde, zum ersten Mal in knallroten Sesseln, befragte Theaterfreunde-Vorstandsmitglied Reinhold Richter im gut besuchten Studio - im Rahmen der seit 2009 bestehenden Gesprächsreihe "Theatermenschen persönlich" -diesmal die neuen Stipendiaten des Opernstudios. Richter begann jeweils mit einem "Steckbrief", bei dem nur die ungalante Frage nach dem Körpergewicht, auf die keiner der Befragten eine eindeutige Antwort gab, störte. Lediglich die Mezzosopranistin Agnes Thorsteins erwiderte schlagfertig: "Genau so viel, wie eine demnächstige Wagner-Sängerin braucht".

Die 1990 in Duisburg geborene Sopranistin Julia Danz - inzwischen wohnhaft in Tönisvorst und Nichte der bekannten Oratoriensängerin Ingeborg Danz - begrüßte die Gäste mit dem rassigen Csárdás der Rosalinde aus der "Fledermaus" und erzählte dann von ihren frühen Theaterefahrungen als Tanzelevin auf der Krefelder Bühne. "Dass ich einmal als Sängerin auf dieser Bühne stehen würde, das war ein Traum, der nun in Erfüllung gegangen ist", meinte die Schülerin von Ruth Ziesak (Saarbrücken)und Caroline Stein (Leipzig) voller Dankbarkeit. Sie ist noch ledig, "nimmt aber Bewerbungen gerne entgegen".

Nur einen Monat jünger als Danz ist die Isländerin Agnes Thorsteins, die mit einer Arie der Eboli aus Verdis "Don Carlo" aufhorchen ließ. Da in ihrer Heimat die Möglichkeiten für eine professionelle Ausbildung sehr begrenzt sind, studierte die Bäckerstochter, deren Großmutter als Dirigentin in Island wirkt, in Wien. Die ebenfalls noch Ledige, die sich als "streng gegen sich selbst und schnell ausrastend" bezeichnet, möchte am liebsten immer auf der Bühne stehen. Als Ausgleich reitet oder angelt sie.

Neun hohe "Cs" enthält die Arie des Toni aus der Oper "Die Regimentstochter" von Donizetti. Doch das scheint für den chinesischen Bauernsohn Xianghu Alexander Liu, dessen Talent eine Mittelschul-Lehrerin entdeckte, kein Problem zu sein. Liu, 1987 geboren, kam als Bachelor-Absolvent nach Hamburg und machte - dank zweier Stipendien - an der dortigen Musikhochschule seinen Master. Sein Professor riet ihm, den deutschen Vornamen Alexander hinzuzunehmen. Liu ist bereits verheiratet und hatte seine hübsche Ehefrau gleich mitgebracht.

Alle drei Stipendiaten lieben vor allem die Oper, was sie zum Schluss - wie stets mit vorbildlichem Einfühlungsvermögen am Flügel von Opernstudiomitglied Yorgos Ziavras begleitet - in einem Quartett aus der Oper "Rigoletto", gemeinsam mit Opernstudio-Bass Shinyoung Yeo, glaubwürdig unter Beweis stellten.

(oeh)
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