Mönchengladbach Parken ab Januar deutlich teurer

Mönchengladbach · IParadiesische Parkzeiten brechen heute im Laufe des Tages in der Stadt an: Die Parkscheinautomaten werden außer Betrieb genommen.

 Außer Betrieb: Bis Mittwoch müssen 150 Parkscheinautomaten nicht mehr gefüttert werden.

Außer Betrieb: Bis Mittwoch müssen 150 Parkscheinautomaten nicht mehr gefüttert werden.

Foto: Ilgner, Detlef

Wer an ihnen für seine Parkzeit bislang in Cent und Euro bezahlte, kann das Portemonnaie stecken lassen. Nur die Parkscheibe ist richtig einzustellen, und die Höchstparkdauer gilt auch noch. Der Nachteil: Diese kostenfreie Parkzeit endet wieder am Mittwoch, 2. Januar — dann gehen alle Automaten wieder in Betrieb und "fressen" auch wieder Parkcent und -euro. Mit dieser Maßnahme will die Stadt verhindern, dass die Parkscheinautomaten durch Feuerwerkskörper beschädigt werden.

Doch Parken wird für die Mönchengladbacher deutlich teurer. Bei seiner jüngsten Sitzung hat der Rat einer Anhebung der Gebühren zugestimmt. Künftig zahlen Autofahrer, die ihr Fahrzeug in den Stadtzentren von Gladbach und Rheydt abstellen, 1,50 Euro pro Stunde — das sind 50 Prozent mehr. Im übrigen Stadtgebiet steigt die Parkgebühr von 50 auf 80 Cent die Stunde. In den ersten beiden Januarwochen werden die rund 150 Automaten nach und nach auf die geänderte Gebührenordnung umgestellt. Sie führt auch zu einer Änderung bei den Mindestparkzeiten. Diese betragen zukünftig zwölf Minuten (30 Cent) in den Innenstädten und 15 Minuten (20 Cent) im Außenbereich. Bei der Nutzung anderer Systeme wie Handyparken und Taschenparkuhr beträgt die Mindestparkzeit je angefangene drei Minuten sieben Cent (Innenstädte) und vier Cent (Außenbereich).

Um den Kritikern dieser Gebührenerhöhung den Wind aus den Segeln zu nehmen, verweist die Stadt gerne auf eine Befragung der Hochschule Karlsruhe aus dem Jahre 2011. Sie hat die Parkraumstatistik von 35 Städten — darunter auch Mönchengladbach — unter die Lupe genommen und festgestellt, dass in 85 Prozent der Städte die Parkgebühr an Straßen und auf öffentlichen Parkplätzen in Innenstädten bei 1,50 Euro/Stunde liegt. In Krefeld, so die Stadt, würden Autofahrer für eine Stunde Parken in der City inzwischen zwei Euro, in Essen 1,70 Euro zahlen.

Für die CDU-Fraktion ist dies dennoch ein falsches Signal. Sie hat vor allem die zahlreichen Großbaustellen in der Stadt im Blick. Deshalb gebe es schon genug Einschränkungen. "Die Zentren sind derzeit schlecht zu erreichen. Da können wir derzeit nur eine begrenzte Qualität bieten. Und dann müssen die Parkgebühren angemessen bleiben, damit der örtliche Einzelhandel es nicht noch schwerer hat, als es wegen der Baustellen derzeit der Fall ist", sagt CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Hans Peter Schlegelmilch. Die CDU wollte die Gebühr in den Zentren von einem auf 1,20 Euro anheben — konnte sich damit gegen SPD, Grüne und FDP aber nicht durchsetzen.

(RP)
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