Mönchengladbach Paten retten Gladbacher Brunnen

Mönchengladbach · In Wickrath sprudelt wieder Wasser aus dem Pferdebrunnen. Der Heimat- und Verkehrsverein hat die Patenschaft übernommen und 3000 Euro gesammelt - nur eines von sechs Beispielen, wie Bürger sich für das Stadtbild einsetzen.

Mit dem frühlingshaften Wetter gehören für viele Gladbacher sprudelnde Brunnen zum Stadtbild. Für die finanziell angeschlagene Stadt ist die Sanierung und der Unterhalt der Wasserspiele jedoch in vielen Fällen zu teuer - ein Fall für Gladbachs Brunnenpaten, die sich für die Brunnen der Stadt einsetzen.

Einer dieser Paten ist der Heimat- und Verkehrsverein Wickrath. Kassenwart Bruno Post gelang es in diesem Jahr, gleich mehrere potenzielle Sponsoren aus der Wickrather Geschäftswelt für den Erhalt des Pferdebrunnens am Lindenplatz zusammenzutrommeln.

Rund 3000 Euro konnte der Verein so mit Hilfe örtlicher Geschäftsinhaber, Banken, Ärzten, Reisebüros und vielen anderen aufbringen. Dieses Geld soll nun zu gleichen Teilen für die Betriebskosten und die Instandhaltung des Brunnens genutzt werden.

Am 1. Mai wird der Pferdebrunnen mit seinen zwei schönen Tierfiguren, aus dem bereits seit etwa zwei Wochen wieder Wasser sprudelt, symbolisch vom Heimatverein in Betrieb genommen. Für Pressewart Hubert Hack ist der Einsatz des Vereins für die Nachbarschaft eine Selbstverständlichkeit. "Wickrath ist Pferden traditionell sehr verbunden, Symbol dafür ist der Brunnen. Außerdem ist er der Dorfmittelpunkt - das dürfen wir auf keinen Fall brachliegen lassen." Der Brunnen sei auch ein interessanter Anziehungspunkt für Besucher des Stadtteils, so Hack weiter.

Der Brunnen auf dem Wickrather Lindenplatz ist nur ein Beispiel dafür, wie sich die Brunnenpaten für den Erhalt der Gladbacher Wasserspiele einsetzen. Von den rund 27 Brunnen der Stadt sollen in diesem Jahr insgesamt 13 wieder Wasser speien - in sechs Fällen dank der finanziellen Unterstützung von Sponsoren. Die Wasserrinne am Vitusbad, der Brunnen am Hardter Marktplatz, der Regenbaumbrunnen in Odenkirchen, der Brunnen in Herrath, der Pferdebrunnen in Wickrath sowie der Rosenbrunnen am Marktplatz in Eicken sind Beispiele dafür, wie sich Firmen und Vereine für den Erhalt - im Fall des Regenbaumbrunnens sogar für die Sanierung - der Wasserspeier eingesetzt haben.

Doch es geht auch ohne Wasser: An anderen Stellen werden ehemalige Brunnen kurzerhand umfunktioniert und als Blumenbeete genutzt. Auch in diesen Fällen setzen sich Sponsoren für die Verschönerung des Stadtbildes ein - Beispiele sind der Brunnen im Bunten Garten in Höhe der Saarlandallee, das Wasserspiel am Marktplatz in Rheindahlen und der Taubenbrunnen in Giesenkirchen, der mit Bepflanzung als Kunstwerk erhalten bleiben soll.

Brunnen, die trotz des Einsatzes der Paten vorerst gar nicht mehr betrieben werden sollen, gibt es auch - so wegen Umbauarbeiten am Schillerplatz, auf dem Platz der Republik und auf dem Giesenkirchener Markt. Der Brunnen am Bismarckplatz wird ebenfalls vorerst nicht mehr sprudeln. Dort muss eine undichte Betonplatte abgedichtet werden. Sorgenkind der Stadt ist der Brunnen im Hauptbeet des Bunten Gartens. Der ist derzeit nicht in Betrieb, laut Stadtsprecher Walter Schröders wäre eine aufwendige Sanierung und eine neue Pumpe nötig. Kostenpunkt: rund 180 000 Euro, die die Stadt Mönchengladbach derzeit nicht aufbringen kann.

(RP)
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