Mönchengladbach Pfarre St. Vitus bereitet Bürger auf Einsatz als Familienpaten vor

Mönchengladbach · Helfer sollen Familien entlasten und Flüchtlingskinder an der Katholischen Grundschule Untereicken begleiten.

 Marie-Therese Offermanns (l.), Bernd Schäferhenrich und Caroline Mitsch sind jetzt als Familienpaten im Einsatz.

Marie-Therese Offermanns (l.), Bernd Schäferhenrich und Caroline Mitsch sind jetzt als Familienpaten im Einsatz.

Foto: Jörg Knappe

Die Situation von Flüchtlingen erfährt unterschiedliche Reaktionen: Die einen bauen Mauern, andere antworten mit Engagement. So sieht es Bernd Schäferhenrich, der sich entschieden hat zu helfen. Um fit zu sein für die Aufgaben eines Familienpaten, besuchte er einen fünfteiligen Kurs der Pfarre St. Vitus. Während der Qualifizierung setzte sich der ehemalige Leiter der Gesamtschule Hardt mit den Bedürfnissen von Familien und seiner eigenen Rolle auseinander. Er wurde in Kommunikation und Gesprächsführung trainiert, erhielt eine Präventionsschulung und setzte sich mit fremden Lebenswelten auseinander. In der Beauftragten-Feier erhielt der 65-Jährige jetzt wie 14 weitere ehrenamtlich engagierte Frauen und Männern zwischen Mitte 20 und dem Rentenalter ein entsprechendes Zertifikat.

Für die Pfarre war es die dritte Qualifizierungsmaßnahme. Sie wurde erweitert durch die neuen Kooperationspartner Grundschule Untereicken und Ökumenische Jugendarbeit Eicken. "Gemeinsames Anliegen von Träger und Kooperationspartnern ist der Wunsch, Kinder und damit deren Eltern zu stärken", betonte Walburga Iseken vom Caritasverband Region Mönchengladbach. Wolfgang Mahn hob hervor, dass die Patenschaften auf eine längerfristige Beziehung und Begegnung auf Augenhöhe angelegt sind: "Die Pfarre erhält viel zurück an Lebenserfahrung." Bei der Bereitschaft zur Qualifizierung beobachtet er ein wachsendes Interesse. Ließen sich im ersten Jahr noch acht Paten ausbilden, waren es ein Jahr später elf und nun 15 Paten. Propst Peter Blättler lobte die Zukunftsfähigkeit der Qualifizierung, die in einer hochindividualisierten Gesellschaft auch entwurzelten Menschen konkrete Hilfe im Nahbereich bietet.

Die 30-jährige Caroline Mitsch und Jana Seebald bringen sich seit einem Jahr als zertifizierte Paten ein. Mit anrührender Begeisterung erzählte Mitsch vom Gewinn einer ideellen Bereicherung. "Wir waren Eis essen, haben im Park gespielt und ein Kindertheater besucht. Wir bekommen mit, wie die Kinder sich freuen, und das ist total schön", so Mitsch. Rita Paderhuber, Leiterin der beteiligten Grundschule, bescheinigte den Paten, dass die betreuten Kinder auch in der Schule aufblühen. "Die brauchen nichts, was viel Geld kostet, sondern jemanden, der sich kümmert", so Paderhuber. Marie-Therese Offermanns hatte den Kurs gemeinsam mit ihrem Mann Michael Offermanns besucht, obwohl sie bereits Erfahrungen in der Betreuung eines syrischen Studenten und einer internationalen Klasse am Geroweiher hat. "Ich bin gekommen, um mir den theoretischen Hintergrund zu holen und Menschen ganzheitlich im Alltag mit ihrem Charakter und ihrer Persönlichkeit kennenzulernen. Ich möchte Hilfe zur Eingliederung geben, stark machen und helfen", betonte sie.

(anw)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort